In dieser Folge von Secta – „Was sonst noch wa(h)r“ geht es um einen weiteren Esoterik-Online-Kongress, um die Corona-Fälle in Freikirchen, um den Gerichtsprozess im Fall Jan H. (Folge 21), um Scientologen, die sich als Corona-Bekämpfer ausgeben und um einen erneuten Anschlag auf die „Tübinger Offensive Stadtmission“.
Viel Spaß! Feedback gerne an: guru@secta.fm.
Credits
Intro & Outtro: Kevin MacLeod, “Dirt Rhodes”, CC-BY Trenner von Sergey Cheremisinov
Quellen und Links
Corona-Fälle bei Baptisten
- Frankfurt: Baptisten-Gemeinde drohen strafrechtliche Ermittlungen
- Landesregierung ermöglicht Besuche von Gottesdiensten und in Alten- und Pflegeheimen | Informationsportal Hessen
- Corona-Ausbruch in Frankfurt ? 112 Infizierte nach Gottesdienst: Kirche räumt Fehler ein | Berner Oberländer
- Corona-Ausbruch in Frankfurt am Main: So lief es im Gottesdienst ab
- 200 Personen nach Baptisten-Gottesdienst mit Coronavirus infiziert
- Corona-Ausbruch: Parallelen zwischen Frankfurt und Bremerhaven
- 20 Corona-Fälle in Pfingstgemeinde in Bremerhaven
- Corona-Infizierte in Bremerhavener Freikirchengemeinde | DOMRADIO.DE – Katholische Nachrichten
- Evangeliums-Christen in FFM
Neuer Esoterik- Kongress
Der Fall Jan H.
- Gutachter: Sekten-Chefin in Mordprozess ist schuldfähig
- Gerichtsmediziner bestätigt Todesursache im Mordprozess um Hanauer Sekte
Scientologen tarnen sich als Corona-Bekämpfer
- Scientologen tarnen sich in Basel als Corona-Bekämpfer – Blick
- Auckland shops ‚deceived‘ into handing out Scientology booklets, mistaking them for official COVID-19 pamphlets | Newshub
Erneuter Anschlag auf TOS
Kenneth-Copeland-Ergänzung
5 Antworten
Bezüglich der Anschläge auf die TOS gebe ich zu bedenken, dass durch diese eine überregionale Aufmerksamkeit generiert wird (ob beabsichtigt oder nicht).
Ich halte es zumindest für relativ unwahrscheinlich, dass in diesem Podcast im Zusammenhang mit einer Plakataktion oder eines Leserbriefs über die TOS berichtet worden wäre. So wusste ich vorher nicht, dass bei der TOS einiges problematisch ist (wie auch, ich kannte die TOS vorher nicht).
Ich glaube, durch kreative Aktionen wäre überregionale Aufmerksamkeit durchaus möglich.
Ganz abgesehen davon: Ist überregionale Aufmerksamkeit überhaupt nötig? Wer nicht in Berührung mit der TOS ist, der „braucht“ die Info, dass sie problematisch ist, auch nicht unbedingt. Vielleicht reicht es, wenn eine Gemeinde lokal dafür bekannt ist, problembehaftet zu sein. Und überregional ist ohnehin im Internetzeitalter so eine Sache: Wer nach der TOS googelt, würde Bericht über solche Aktionen auch in Lokalzeitungen finden, denn die haben alle Internetseiten.
Kurz: Ich sehe darin kein Argument für solche aggressiv – dummen Aktionen. Abgesehen davon, dass es illegal ist, sind die Nachteile (z. B. Opferrolle) deutlich größer als die Vorteile.
Das sehe ich genauso. Man muss bedenken, dass im evangelikalen Lager solche dummen Aktionen , aber auch durchaus berechtigte Kritik von außen gegen problematische Gruppen – wie z.b.die im Film „Mission unter falscher Flagge“ – , ein „WIR“ – Gefühl auslösen, hinter dem sich TOS gut verstecken kann.
Das hat TOS in den letzten Jahren perfektioniert, um von den internen Problemen abzulenken.
Leider funktioniert das über die Organe der DEA (deutsche evangelische Allianz) ziemlich gut.
Die TOS ist lokal durchaus als konfliktträchtig bekannt und es gibt immer wieder Berichte von Aussteigern, die unter den hierarchischen Strukturen und dem Absolutheitsanspruch der Leiter am persönlichen Leben ihrer Mitglieder leiden .
Allerdings hat die tos ein großes Interesse daran, Ihren Wirkungskreis über Tübingen hinaus zu erweitern – sie sieht sich im Selbstverständnis als Speerspitze im endzeitlichen Erweckungsplan Gottes für Deutschland und damit als Vorreiter für den Leib Jesu.
Ein wichtiges Instrument in dieser schon fast verschwörungstheoretisch anmutenden TOSSIS Theologie ist die Marsch des Lebens Bewegung .
In Tübingen gibt es seitens der Gedenkstättenarbeit große Bedenken und eine Zusammenarbeit wird verweigert.
Die eigenen Befindlichkeiten der Tos stehen zu sehr im Vordergrund – die Shoah wird geschickt für eigene Zwecke instrumentalisiert.
Außerhalb von Tübingen jedoch wird kräftig die Werbetrommel für die Marsch des Lebens Bewegung gerührt und das sogar mit mäßigem Erfolg.
Für mich erscheint das tatsächlich so gewollt zu sein – da die TOS
in Tübingen nicht Fuß fassen kann, versucht man es eben von außen. Man will sich im Leib Jesu, aber auch im säkularen sowie politischen Bereich einen Namen machen, indem man auf der gerade populären Antisemitismus Welle mitschwimmt und dies medial vermarket. Und über diesen Weg versucht TOS ihre Weste rein zu waschen bzw ihre Kritiker mundtot zu machen.
Und in dem Kontext kommen natürlich diese blödsinnigen Aktionen gerade recht, die werden ebenfalls von der tos medial ausgeschlachtet und verbreitet – sogar in den USA wurde darüber berichtet …
Gut – wen interessiert es, kann man sich fragen – solange das im kleinen Kreis evangelikal Gleichgesinnter bleibt – ok. Aber das ist nicht das Ziel der tos – man will Einfluss gewinnen – in kirchlichen Kreisen aber auch gesellschaftlich und politisch .
Und an dieser Stelle wird es gefährlich. Ganz zu schweigen von den Menschen, denen die tos durch ihre totalitär Struktur und ihre hohen Ansprüche an das persönliche Leben der Mitglieder geschadet hat.
By the was- wenn man nun weiß, dass über die NAR Bewegung (New Apostolic Reformation) eine Verbindung zwischen Jobst Bittner, dem Leiter der tos, und der evangelikalen Bewegung der USA besteht, sieht das mit der lokalen Bedeutung der tos schon ganz anders aus.
Nur um ein Beispiel zu nennen: Paula White Cain, die persönliche Pastorin von Donald Trump, ist nicht nur Anhängerin der NAR, sondern ist auch mit der tos bekannt. Sie war schon in Tübingen zum predigen und Bittners haben sie und ihren damaligen Mann in Tampa besucht.
Jobst Bittner wird ebenfalls als der Apostel für Deutschland in der NAR geführt …
Ich glaube man kann in diesen wenigen Sätzen schon ahnen, dass das christliche Selbstverständnis in der tos bzw. deren theologischer Unterbau einen Hang zur Verschwörungstheorie und etwas sektenhaftes hat.
Der entscheidende Kontakt ist Chuck Pierce von Glory of Zion. Er wird als Freund bezeichnet. Heidi Baker taucht regelmäßig in Tübingen auf. Auch sie gehört zum inneren Kern der (früheren) NAR, der „revival alliance.