WSW3: Ein Abend bei den Zeugen Jehovas

In der dritten Folge von Secta – „Was sonst noch wa(h)r“ präsentiere ich euch Sondermaterial aus meinen Recherchen zu den Zeugen Jehovas: Ich berichte ausführlich von meinem Besuch einer Versammlung in einem Königreichssaal. Ungefiltert, mit persönlichen Eindrücken und auch subjektiven Wertungen. Wie’s halt so ist wenn man einfach mal losredet. Viel Spaß!

Feedback gerne an: guru@secta.fm.

Credits:

Links

17 Antworten

  1. Vielen Dank, ich fand die Sonderfolge wirklich interessant und habe sie mir sehr gerne angehört! Gern mehr von dem „Geblubber“! Ich bin schon auf die reguläre Folge dazu gespannt.

    Generell mal ein herzliches Dankeschön für deinen Podcast!

    Kunsthirn

  2. Sehr interessant eine Sicht von einem Außenstehenden zu hören… Selbst kenne ich die Zeugen nur aus der Sicht des Gefangenen und jetzt als Abtrünniger… Da ist man in jenem Fall voreingenommen.

    1. Ja, wobei das natürlich auch nicht ganz „unvoreingenommen“ war. Das geht ja gar nicht, weil ich mich schon viel mit Jehovas Zeugen beschäftigt habe (und man hört es ja auch in der Folge). Aber ich fand es sehr spannend, zu sehen, wie an einigen (wenigen) Punkten das „problematische“ auch nach außen schimmert, wenn man aufmerksam ist.

      In der „richtigen“ Folge werde ich einen deskriptiven Teil haben, der wirklich (hoffentlich) ohne Wertung auskommt und den „Ist-Zustand“ beschreibt, bevor ich das ganze dann nochmal einordne.

      1. Aber als Betroffener sieht man hald die Dinge in einer extremen Weise und kann nicht verstehen warum andere die Probleme nicht sehen oder einem nicht glauben, da ja eh alle so nett sind… Daher sind solche Podcasts sehr interessant… Zumindest für mich…

        1. Das stimmt natürlich, da hast du vollkommen recht. Als Betroffener ist man emotional ganz anders beteiligt, weil man viel erlebt & durchgemacht hat. Ich freue mich, wenn’s bei Secta interessanten Content für dich gibt!
          Liebe Grüße
          Fabian

          1. Hi, ich finde Deine Folgen immer super. Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema negative Auswirkungen von Glauben und Religion. Zum Thema ZJ, ist mir da ein Kritiker namens Rüdiger Hentschel (es gibt auch einen Cay Staack, der verhält sich ähnlich) aufgefallen, der regelmäßig „Aktionen“ gg die ZJ unternimmt. Schau ihn Dir oder seine Webseite „antichrist-wachtturm.de“ mal an.

            Leider muss ich sagen, ist das was der Typ treibt intellektuell und auch von der Art wie er es tut, so dummdreist, dass einem die ZJ schon wieder leid tun können, dass sie sich mit so einem auseinandersetzen müssen. Du kannst mir gerne eine Mail schreiben.

            Viele Grüße

            Al

  3. Hi Fabian,
    und vielen Dank für die interessante Folge!
    Ich selbst bin auf dem Papier noch ein Jehovas Zeuge (also nicht ausgeschlossen worden, oder selbst offiziell den Austritt erklärt). Dennoch werde ich von meinen Eltern und meinem Bruder gemieden, da man sich nicht an die Regeln hält.
    Ich finde das dieses auch in Deiner Folge schon gut zum Ausdruck kommt. Z.B. das in der Versammlung auch kein selbstständiges Denken stattfindet, sondern alles 1:1 aus der Literatur wiedergegeben wird. Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit werden nicht geduldet. (…)
    Jetzt wollte ich gerade schon beginnen einen Roman zu schreiben. Daher fasse ich mich kurz:

    Sehr gute Arbeit. Ich bin gespannt auf die endgültige Folge.

    Beste Grüße
    Tom

    1. Tom, vielen Dank für deinen offenen Kommentar! Du darfst hier auch gern Romane verfassen 🙂 Es freut mich, wenn sich meine Wahrnehmungen decken mit denen anderer; das spricht dafür, dass das tatsächlich kein Einzelfall, sondern eine generellere Sache ist.

      Ich bin selbst sehr gespannt auf die Folge 🙂 Liebe Grüße!

  4. Hey, sehr interessante Ausführungen. Ich für meinen Teil kann bestätigen, das neben dem Lob es durchaus auch Worte der Ermahnung gab. Zu meinen Zeugen Zeiten gabs auch für die „Schwestern“ der VS Aufgaben auf der Bühne, allerdings immer nur zu zweit und wie eine Art Theaterstück, wo man Gespräche aus dem Predigtdienstalltag nachstellte. Eine war die ZJ, die andere war der „Interessierte“. Oder zwei Schwestern im Gespräch über ein bestimmtes Thema. Naja lange Rede gar kein Sinn 😁😎 danach gab’s zumindest bei mir immer was zu meckern. Zu hektisch, zu leise, zu kurz, zu lang. Ich habs gehasst und kam Gsd nicht so oft dran. Der Gemeinschaftssinn wird dort sehr gut ausgelebt, aber wenn man nicht mehr dabei sein will, verliert man seinen kompletten Familien – und Freundeskreis. Mein Weggang war 1995,seit 2017 hab ich keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern, da ich mittlerweile öffentlich gegen die ZJ rede. Sie haben den Kontakt abgebrochen. Meine Tür steht immer offen, aber rausfinden müssen Sie selbst. Leider wird das nie der Fall werden.

  5. Hallo Fabian,

    mein Mann redet ungern über seine Kindheit und Jugend bei den Zeugen (er ist sich vor der Taufe weggegangen). Zum Sprechen vor der Versammlung sagt er aber, dass zumindest er nie mitbekommen hat, dass ein Vortragender oder Vorlesender vor der ganzen Versammlung negativ kritisiert wird, sondern das dann hinterher in kleinerer Runde gemacht wird. So wurde das in der Gemeinde gehalten – allgemeingültig kann er da natürlich nicht sprechen.
    Ich freue mich auf die ZJ-Folge!
    Und mach weiter so, mir gefällt Dein Podcast sehr.

    Liebe Grüße
    Inken
    Mach weiter so.

  6. Deine Eindrücke kann ich als „interessierter Laie“ in allen Punkten bestätigen. Inkl. des „geplättet und gebügelt sein“ nach diesen Veranstaltungen!
    Hast du schön und lebendig erzählt; ich habe gerne zugehört!

  7. Was hier von den „Zeugen Jehovas“ geschildert wurde, gilt auch in Bezug auf manche christliche Splittergruppen.
    Auch wer sich beispielsweise von der „Versammlung“ (Darbysten) abwendet, verfällt der sozialen Ächtung.

  8. Ich habe gerne Deinem „freien Gelubber“ zugehört und war erstaunt wie differenziert Du das in „einem Wurf“ formulieren konntest. Ich möchte auf einige Punkte eingehen. Nicht um Deine Aussagen richtigzustellen, sondern um anderen Hörern und Kommentarlesern eine Vertiefung zu ermöglichen. Ich habe bis jetzt Deine weiteren Podcast zu den ZJ noch nicht gehört. Du wirst wahrscheinlich den einen oder anderen Punkt dort auch ansprechen.
    -38. Minute: Du warst Dir nicht sicher, ob dasselbe Programm zeitgleich weltweit stattfindet. Ja es ist so, als ZJ kann man irgendwo auf der Welt in irgendeine Zusammenkunft gehen und es findet dasselbe Programm statt. Darum darf der Inhalt auch nicht allzu anspruchsvoll sein. In der 3.Welt können viele kaum lesen oder schreiben. Zudem ist die Organisation der Zeugen Jehovas auch Gottes Organisation, also Gott benutzt diese Organisation um seinen Dienern, also den einzelnen Zeugen Jehovas die geistige Speise gemäß Mat 24:45 zu vermitteln. Somit muss in allen Ländern und Sprachen zeitgleich das gleiche gelehrt (oder geleert 😉) werden. Die Zusammenkünfte sollen in möglichst allen Dingen Einheitlich sein gemäß Eph 4:13. Nebensächliches Beispiel gefällig: Vor Jahren gab es in vielen Versammlungen noch Liveorchester für die Musik – die wurden auf dem Altar der Einheit geopfert – also aufgelöst.
    -33. Minute: Alle ZJ kennen sich mit Vor- und Nachnamen. Stell Dir vor, Du würdest über Jahre zweimal in der Woche mit immer den gleichen 90 oder 100 Personen während zwei Stunden Zusammensein, wobei die meisten davon auch für Kommentare namentlich aufgerufen werden oder auf der Bühne stehen.
    -30. Minute: Das jahrelange Wiederkauen von Texten und deren Erklärungen bewirkt eine tiefe Spurrinne im Gedächtnis. Argumente außerhalb dieser Spurrinne werden ignoriert. Dass man aus diesem seit Kindheitstagen erlernten Argumentarium nur schwer ausweichen kann, versteht sich von selbst. Wenn man nicht selber aktiv nach alternativen Argumenten sucht, bleibt man im Gedankensystem hängen.
    -23. Minute: Für ZJ ist alles, was außerhalb der ZJ-Versammlung und Organisation ist, klar satanischen Ursprungs. (Die ganze Welt liegt in der Macht dessen der Böse ist. 1.Joh 5:19) Das Schwarz/Weiss Denken ist ausgeprägt und wird wenn immer möglich so gelehrt.
    -20. Minute: Der Kommentar des Schulleiters zu den gehaltenen Vorträgen der Schüler ist grundsätzlich positiv. Am Ende der Zusammenkunft wird jedoch der Schulleiter dem Schüler allenfalls noch persönlich Rat erteilen, der dann auch die Schwachstellen offenlegt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass manche Schüler wirklich starke Hemmungen haben, vor Publikum zu sprechen und es ihnen damit leichter gemacht wird. Dass der Bibelleser anlässlich Deiner beschriebenen Zusammenkunft nicht gerade super vorgelesen hat, ist gut möglich. Wir wissen aber nicht, welche Fortschritte er in den letzten Monaten und Jahren bereits gemacht hat. Viele Junge Leute, die 10 oder mehr Jahre zur Schule gingen, können nicht besonders gut vorlesen. In Deinem Fall war das Lob sehr wahrscheinlich übertrieben. Kinder werden oft auch übertrieben und ungerechtfertigt gelobt. In Wirklichkeit ist solches Lob kontraproduktiv. Warum sollte sich der Bibelleser das nächste Mal besser vorbereiten – wenn es auch ohne Vorbereitung ein Lob gibt? Du hast mit Deiner Bemerkung gesehen, was hinter der Fassade ist – Scheinwelt – Scheinlob.
    -11. Minute: die ständigen Wiederholungen sind tatsächlich allerniedrigstes Niveau. Ich fühlte mich anlässlich der Zusammenkünfte oft so, als würde ich mein Hirn an der Tür zum Versammlungslokal abgeben. Wenn man andere Gedanken als Antwort ergänzte, wurde man oft korrigiert. Man merkte auch, dass es gewisse Versammlungsleiter überforderte, wenn man selbst formulierte oder eigene ergänzende Ansichten vortrug.
    -9. Minute: Da bist Du auf die Haupt(falsch)lehre von Jehovas Zeugen gestossen. Jehovas Zeugen glauben, dass die ganze Schrift von Gott inspiriert ist gemäss 2. Tim 3:16. Das heisst mit anderen Worten: Jehova Gott ist der Autor der Bibel (Studienbibel von 1986 Anhang 1A Seite 1625). Er hat Menschen (die effektiven Schreiber der Bibel) benutzt oder inspiriert. Daher hat für Jehovas Zeugen ein Text aus dem Evangelium oder z.B. eine Aussage Jesu den gleichen Stellenwert wie ein Text des Paulus. Das würden sie jedoch nie offen zugeben, aber in Wirklichkeit wird das so gehandhabt. Die Lehre der Exkommunikation ist meines Erachtens nur mit dieser Sicht der Bibel möglich. Alle Sonderlehren (Dogmen) der ZJ kann man nur mit dieser Sichtweise der Bibel begründen.

    Nun höre ich aber gerne noch in die weiteren Episoden über Jehovas Zeugen.

  9. Hallo,
    ich hatte jahrelang regelmäßig Besuch von Zeuginnen Jehovas. Den Glauben kann ich nicht nachvollziehen. Es ist schon sehr merkwürdig, wenn man glaubt, dass die Zeugen Jehovas nach Harmageddon auf der Erde leben und jeder soll nach deren Aussage ein Grundstück von 2000qm haben und als Bauer leben. Manche Dinge finde ich aber sehr sympathisch, z. B. das Verbot von Rauchen. Raucher haben schon sehr oft dafür gesorgt, dass es mir schlecht ging, und viele sind absolut rücksichtslos und missachten Rauchverbote. Das Verbot von Blutübertragungen kostet wohl Menschenleben, aber Raucher verursachen sehr viel mehr Krankheiten und Todesfälle. Was ich bewundere, ist der Zusammenhalt, aber der Nachteil ist wohl, dass die Ausgeschlossenen ihre ganzen Sozialkontakte verlieren. Jedenfalls haben die Zeugen Jehovas schon einen merkwürdigen Glauben, den ich nicht nachvollziehen kann.
    Herzliche Grüße
    Silke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.