#48 Fundamentalismus (Cross-Over mit Deja-Vu-Geschichte)

Fundamentalistisches Denken kommt in (fast) allen sogenannten Sekten vor. Aber was hat es damit überhaupt auf sich? In dieser Folge betrachten wir das Phänomen des Fundamentalismus und fragen uns: Wie ist das eigentlich entstanden? Und wie sieht es in den Köpfen von Fundamentalist*innen aus? Dazu schauen wir nicht nur in die Geschichte, sondern auch in die Religionspsychologie.

Viel Spaß! Feedback wie immer gern als Kommentar oder an guru@secta.fm.

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3 Antworten

  1. Hallo Fabian,
    vielen Dank für diese wieder sehr gelungene Folge!
    Ich möchte mit meinem Feedback auf etwas hinweisen, das meiner Meinung nach gefehlt hat oder zu wenig herausgekommen ist. Du sprichst meist von „den Fundamentalist*innen“, doch ist es eher eine Seltenheit, dass ein*e Fundamentalist*in als Einzelperson auftritt. Man kennt fundamentalistische Gemeinschaften, in denen – bei aller Intratextualität – es doch jene gibt, die die Deutungshoheit über den Text innehaben. Um dein Beispiel bei den Zeugen Jehovas aufzugreifen: Wenn ein Zeuge Jehovas als Individuum(!) sich offen bekennen würde, die Texte bezüglich des Blutes anders zu verstehen: „ich sehe das anders als IHR, da interpretiert ihr zu viel hinein in den Text“, – hätte er mit Ausschluss samt allen bekannten Konsequenzen zu rechnen.
    Oder was würde passieren, wenn jemand dem „Leiter“ der Telegram-Gruppe erwidert: „nein da sind doch keinesfalls die langen Wimpern gemeint, das gibt der Text nicht her“?
    In so fundamentalistischen Kreisen steht zwar der Text in Vordergrund, doch gibt es jemanden mit Deutungshoheit, sei es Prediger, Prophet, Guru oder Führungsgremium. Und die Interpretation ist es ja letztendlich, die die Gruppen voneinander abgrenzt, das ist in eurem Gespräch thematisiert worden. Am Ende ist der Ingroup/Outgroup Gedanke bedeutender als der Text, und aus eigener Erfahrung als Ex-ZJ kann ich sagen, dass das Bewusstsein innerhalb der Gruppe darüber fehlt, dass es sich bei den abgeleiteten Glaubenssätzen letztendlich um eine Interpretation handelt, die von der Führung vorgegeben und nicht hinterfragt wird.
    Liebe Grüße,
    Daniel

    1. Danke für deinen Hinweis! Ja, das kam etwas zu kurz. Ich würde sagen, um beim Beispiel der Zeugen Jehovas zu bleiben, Fundamentalismus bezieht sich immer auf eine bestimmte Interpretation des Textes – im Falle der ZJ auf die der Wachturmgesellschaft. „Intratextualität“ ist, wenn ich so darüber nachdenke, vielleicht auch ein etwas irreführender Begriff. Es muss nicht der/ein Text sein. Es können Ideen, Werte, sein – und die beziehe ich natürlich (oft) aus einer Gruppe heraus. Wie es Modelle so an sich haben: Sie vereinfachen und versuchen Dinge nachzuzeichnen, die letztendlich dann doch komplexer sind. Ich glaube, das geht alles Hand-in-Hand, eines bedingt das andere und fördert/fordert es. Und so ist es sicherlich auch bei den individual-/ und sozialpsychologischen Aspekten des Fundamentalismus.

      Liebe Grüße!
      Fabian

  2. Hallo zusammen,

    mit viel Gewinn und Vergnügen höre die Podcasts von euch. Von dieser Folge bin ich allerdings enttäuscht.
    Ich bin Christ und schöpfe viel Kraft und Freude aus dem Glauben und meiner Beziehung zu Gott. Vermutlich würdet ihr mich allerdings auf Grund meiner Überzeugungen in die fundamentalistische Ecke einordnen.
    In großen Teilen habt ihr die Überzeugungen objektiv dargestellt, was sehr gut ist. Was mich traurig macht, dass man dann zwischendurch gefühlt vom hohen Ross sich über Ansichten anderer (in dem Fall „Fundamentalisten“) lustig macht. Ihr steht für Pluralität der Ansichten. Warum haben Christen nicht das Recht Überzeugungen zu haben, die für sie gut begründet sind.

    Beispiel: Ich weiß nicht wie tief ihr in den Themen Evolution/Schöpfung oder Hermeneutik/Bibelverständnis steckt. Sehr gern würde ich mit euch einige Argumente austauschen. Wir haben auf beiden Seiten gute Wissenschaftler mit guten Argumente. Ich wünsche mir, dass man das auch würdigt und es nicht so darstellt, als bestehe die eine Seite aus naiven, engstirnigen und unbelehrbaren „Fundamenatlisten“ und auf der anderen Seite sei alles glasklar belegt – denn das ist nicht der Fall.

    Ich erlebe es natürlich auch auf Seiten von Christen, dass sie sarkastisch oder belustigend über andere Überzeugungen reden und das ist für mich genauso falsch. Gerade hier müssen Christen vorbildhaft sein und Nächstenliebe leben. Genauso gibt es Machtmissbrauch mit Verweis auf die Bibel. Ich will überhaupt nicht beschönigen und sehe Vieles kritisch.

    Mir geht es um den simplen Punkt, dass man Überzeugungen haben darf und zu ihnen steht auf Grundlage von Argumenten. Ich kann die Argumente der Gegenseite hören und auch wenn ich ihnen nicht folge, der Gegenseite Anerkennung und Verständnis zeigen. Ich kann oft überhaupt nicht verstehen, wie man bestimmte Überzeugungen im Bereich der Evolutionstheorie oder der liberalen Theologie annehmen bzw. Argumenten folgen kann. Dennoch ist es mein Wunsch jedem Menschen mit einer anderen Meinung mit Achtung zu begegnen.

    Ich arbeite seit vielen Jahren als Ingenieur und ein großer Teil der Arbeit besteht daraus durch lange Diskussionen für die beste Lösung zu kämpfen. Oft kommt man nicht zum gleichen Ergebnis, was nicht bedeutet, dass einer weniger klug ist.

    Ihr sprecht euch für ergebnisoffene Auseinandersetzungen mit Themen aus und seid selbst zu Überzeugungen gekommen, für die ihr eintritt. Ich wünsche mir, dass ihr denen gegenüber Respekt zeigt, die nicht zu den gleichen Überzeugungen kommen wir ihr.

    Beste Grüße und weiterhin viel Spaß mit den Podcasts

    Vitali Fuhrmann

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