Kommentare zu: #24 Evangelisch https://secta.fm/evangelisch/ Der Podcast über Sekten und neureligiöse Bewegungen Thu, 10 Oct 2024 15:14:14 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 Von: Hans-Jürgen Groenewold https://secta.fm/evangelisch/#comment-18741 Thu, 10 Oct 2024 15:14:14 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-18741 Hallo Christina,

um zu vermeiden, dass Pfarrer Druck auf Austrittswillige ausüben, wurde im 19. Jahrhundert die Regelung eingeführt, dass der Kirchenaustritt vor dem Amtsgericht erklärt werden musste.

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Von: Andi https://secta.fm/evangelisch/#comment-1682 Mon, 12 Dec 2022 11:07:11 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-1682 Moinsn Christina und Fabian,

als ich euren Podcast hörte, war ich wieder Mal sehr froh kein Christ mehr zu sein 😅

Man muss sich Mal auf der Zunge zergehen lassen, dass eine Theologieprofessorin zumindest indirekt die Gewalt gegen homosexuelle „Ausschweifung“ in ihrer Zeit legitimiert. So etwas dürfte wohl keine andere Ideologie mit ihrer alten Gewalt. Was wir brauchen ist eine Kirche, die wirklich Buse tut und altes unrecht so benennt. Eine intellektuell und ethisch redliche kirchenpraambel wäre hierfür ein guter Ort

Ich weiß nicht, ob ich ein Sünder bin. Sicherlich ein Mangelprodukt mit innenliegendem Monster, das aber noch nicht ausgebrochen ist. Die größte Sünde der meisten Christen ist doch ihr Glaube, der andere kleinmacht, ein schlechtes Gewissen einredet und ihnen gute Dinge vorenthält.

Mich bewegt immer wieder Kants Frage was darf ich hoffen. Wenn man ein postfaktisches Wunschdenken ablegt, erkennt man plötzlich den Zauber im gewöhnlichen (eine Hauptaussage der Romantik) und wird wirklich frei.

Grüßle

Andi

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Von: Fiona https://secta.fm/evangelisch/#comment-1289 Wed, 23 Feb 2022 18:34:32 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-1289 Hallo Fabian,

Lange ist die Folge her, aber da mir einiges sauer aufgestoßen ist möchte ich dazu trotzdem noch etwas sagen.
Insbesondere, da ich darauf gehofft habe, dass ihr ebenso wie in anderen Folgen schaut welche problematischen Strukturen sich finden, was leider nicht passiert ist.

Das allermeiste Betrifft eher Christina, aus dem einfachen Grund, dass sie am meisten gesprochen hat und ich nicht immer ganz einordnen kann wie sehr du mit ihr einer Meinung bist.

Ihre Erläuterung des Glaubens fand ich etwas erschreckend. Es wirkte wie eine Wiedergabe dessen, was sie gelernt hat, als würde sie nicht wirklich hinterfragen und auch erstaunlich wenig Religionswissenschaftlich an die Sache herangehen. Das halte ich aber doch für wichtig, insbesondere wenn man selbst vor einer Gemeinde Predigt. Ob ihr Verständnis das allgemein evangelische ist, weiß ich nicht, aber ich muss leider sagen, hoffentlich nicht.
Sie sagt ganz klar, dass sie alle Verantwortung an Gott abgibt. Er hat das letzte Wort, die Menschheit wird schon nicht untergehen, weil wir haben ja den Retter. Das finde ich eine sehr gefährliche Anschauung, die ich viel zu oft von Christen (wenn auch in kleinerem Ausmaß) höre. Warum dann noch für etwas arbeiten? Nach dieser Logik könnten wir alle gediegen den Umweltschutz ignorieren, weil Gott hat ja das letzte Wort. Es scheint bei ihr und bei vielen Gläubigen ein unbewusster Fokus zu sein, sich vor Problemen zu verstecken und eine Ausrede zu finden, warum man sich um das Problem nun nicht kümmern muss. Damit macht man es sich echt verdammt einfach. Ein Glück, dass wir nicht alle so denken!

Ein weiterer Punkt ist die Bibelauslegung. Ich selbst wurde katholisch erzogen und habe im Religionsunterricht viel zu dem Thema gelernt. Einer der wichtigsten Punkte war: Es ist nur ein Buch voller Metaphern, Geschichten und Gleichnissen. Fasst alles besteht aus Erzählungen, die uns verständlicher machen wie das Reich gottes ist.
Von Fundamentalismus ist Christina weit entfernt, keine Frage, aber dennoch wird erstaunlich viel sehr ernst genommen. Wenn sie selbst einen Glauben hat, warum nicht selbst mal überlegen wie man sich Gott vorstellt? Selbst überlegen, was würde ein Gott als gut empfinden? Anstatt dessen werden Verse aus der Bibel zitiert und lieber gesagt „es steht mir nicht zu, zu richten. Gott entscheidet alles.“ Ach ja? Woher nimmst du die Information? Hat Gott es dir gesagt? (Stichwort Verantwortung abschieben).

Direkt zu dem Punkt „ich richte nicht, das macht Gott.“ passt auch, dass ich es als Widerspruch empfinde, dass dann trotzdem andere Menschen von Christina verurteilt werden. Woher nimmt sie sich plötzlich das Recht? Darf doch nur Gott^^

Thema Kindestaufe: Ja, Eltern treffen laufend Entscheidungen für ihr Kind. Aber die Entscheidung an was das Kind glaubt, das ist erstens keine, die getroffen werden muss (ganz wichtig) und zudem keine, die man dem Kind abnehmen sollte. Zu sagen es sei ja auch gut, weil Gott einem dann von Anfang an die Sünden nimmt, bringt mir reichlich wenig, wenn ich gar nicht an Gott glaube. Das Kind nicht zu taufen ist definitiv nicht das Gleiche, man lässt ja alles offen und wenn das Kind einen Weg einschlagen möchte, dann zu seiner Zeit. Es ist nämlich nicht super entspannt wieder auszutreten. Ich durfte als arme Schülerin zum Amt gehen und 30 Euro von meinem knappen Taschengeld blechen um aus dem Verein rauszukommen und mich dann noch von vielen Seiten warnen lassen, dass es sein kann dass die Kirche später so tut als wär ich nie ausgetreten und sich Geld zurückholt. Das wär einfach nicht nötig gewesen, wenn ich diese Entscheidung von Anfang an hätte treffen können.

Dazu kommt noch die Unterscheidung zwischen Glaube und Kirche. Wenn ich an Gott glaube und das selbe Gottesverständnis wie die Evangelische Kirche habe, dann heißt das noch lange nicht, dass ich Gottesdienste oder die Institution an sich gut finde. Mir wird aber von der Kirche (und von Christina, kommt auf etwas ähnliches hinaus) erklärt, dass mir durch die Taufe die Sünde genommen wird und dass ich Gott nahe bin, wenn ich in der Kirche bin. Das baut ja einen großen Druck auf. Bin ich gut genug für Gott, wenn ich jetzt nicht zur Konfirmation gehe? Wenn ich nicht in Gottestdienste gehe?

Fazit: die von Christina genannten Glaubenssätze klingen für mich genauso an den Haaren herbeigezogen wie die der problematischen Gemeinschaften, die du in dem Podcast schon behandelt hast.
Leider ist dieser Glaube nicht sonderlich reflektiert, so habe ich den christlichen Glauben bisher nicht erlebt. Das war etwas schade.

Ich weiß, dass ich hier teilweise etwas zynisch werde. Das ist nicht persönlich gemeint, tut mir an der Stelle Leid falls ich Gefühle verletze. Das Thema ist ein sehr sensibles und dementsprechend emotional habe ich auf manche Aussagen reagiert.
Ich höre deinen Podcast sehr gerne, immer weiter so 🙂

Liebe Grüße
Fiona

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Von: Lars https://secta.fm/evangelisch/#comment-761 Wed, 29 Apr 2020 13:33:19 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-761 Hallo Fabian
Vielen Dank, für eine weitere aufschlussreiche Episode deines Podcasts. Sehr interessant und richtig, fand ich eure Meinung zur Kindstaufe, die in den großen Kirchen gängig ist. Ich selber wurde als Kind katolisch getauft und habe dann relativ früh gemerkt, dass ich mich mit dem Christentum nicht identifizieren kann. Warum ist hier erstmal nebensächlich. Nach meinem Austritt habe ich von der Kirche Post bekommen. In dem Brief wurde mir ein Gespräch angeboten, welches ich dann auch wahrgenommen habe. Als ich dem Priester dann meine Gründe nannte und ihm erzählte, dass ich mich durch meine Säuglingstaufe und später auch nicht bei der Kommunion, aus eigener Überzeugung zum Katholischen glauben bekannt habe, weil man in dem Alter nun mal eben tut was die Eltern für einen entscheiden, hat er mir erklärt, dass sich die Kirche selbst als Gemeinschaft der Getauften versteht. Die Kirche selbst kennt also keinen Austritt, weil es sich bei der Taufe um einen Beitritt und gleichzeitig um ein umwiderrufliches Sakrament handelt. Damit habe ich den Eindruck bekommen, dass die Kirche sich über meine persönliche Entscheidung hinwegsetzen möchte und mir damit meine persönliche Religionsfreiheit abspricht. Ich denke, dass ich da warscheinlich an einen etwas rückständigen Priester geraten bin und würde deshalb gerne mal dein eigenes Verständniss als Theologe, von der Annulierung eines Sakraments hören.
Nochmals vielen Dank für deine Tolle Arbeit, mach weiter so!

Liebe Grüße

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Von: Andreas https://secta.fm/evangelisch/#comment-757 Tue, 28 Apr 2020 18:43:54 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-757 Als Antwort auf Christina Drobe.

Oh weh, jetzt war ich schon so in die „Copeland-Sache“ und die wie immer sehr gute Folge vertieft, dass ich die Einträge hier völlig vernachlässigt habe.

Zur Sache: Vielleicht würde ich da ein wenig missverstanden. Ich beschäftige mich praktisch seit mehr als 25 Jahren mit dem Buddhismus, habe eine ganze Reihe buddhistischer Länder bereist und gut und gerne 100 Bücher über das Thema gelesen sowie mit einer Reihe buddhistischer Lehrer gesprochen. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir von Buddhismen reden. Da sind die unterschiedlichen Richtungen in Theorie und Praxis und vor allem die praktische Umsetzung. Wenn die Theravada-Praktizierenden den Buddha Statuen Blattgold anhaften und vor vermeintlichen Fußabdrücken Shakyamunis niederknien, oder wenn Mönche aus Bhutan ihre Götter, die ja eigentlich nur bildgewordene, geistige Aspekte sind, verehren, dann hat das viel mehr mit Ritualen zu tun, wie ich sie im katholischen Christentum finde, als mit den eher philosophischen Kernaspekten des Buddha.

Ich bin überzeugt, dass viele Buddhisten die Lehre des Christentums enorm ansprechend finden und die Wiedergeburt in den jeweiligen Bereichen ist in der Interpretation fast nicht mehr vom christlichen Paradies zu unterscheiden.

Wenn ich die großartige Erklärung von Hans Wolfgang Schumann heranziehe, der die buddhistische Wiedergeburt als nächste angestoßene Billardkugel erklärt, im Gegensatz zur hinduistischen Wiedergeburt als nächste Perle einer Perlenkette, und mich dann mit praktizierenden Buddhisten unterhalte, sind die Unterschiede enorm. Da sagen nicht wenige Nirvana und meinen damit Paradies, was ja bei der Kontemplation über Vergänglichkeit nicht die unattraktivste Lösung ist.

Es ist korrekt, dass Nirvana ist in seiner (bzw. seinen unterschiedlichen) Definition(en) weitest möglich von „gegenständlich“ entfernt, aber ein Thai ist zumeist überfordert, wenn man ihm erklärt, dass sein Karma erlischt, weil die Tatabsichten nach der Erleuchtung nicht mehr vorhanden sind und er frei von allen Daseinsvoraussetzungen ist. Hä? Wat?

Der komplexe Buddhismus ist teilweise sehr vereinfacht worden und das zu überwindende, weil immer mit Leid verbundene Dasein der empirischen Person ist einer Wohlfühlreligion gewichen, die mit möglichst viel angesammeltem „positiven Karma“ eine bessere neue Existenz verspricht. Irgendwie geschah doch alles aus der Angst, dass das (im Buddhismus eigentlich abzulehnende) Ich irgendwann vorbei ist.

Ich hoffe, du liest das noch und hoffe, deine Frage ein klein wenig beantwortet zu haben

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Von: Christina Drobe https://secta.fm/evangelisch/#comment-750 Wed, 22 Apr 2020 11:31:01 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-750 Als Antwort auf Fabian.

Hallo Andreas,
das ist ja spannend, dass Du Dich selbst zum Buddhismus hingewendet hast. Ich selbst kenne den buddhismus bislang nur aus Büchern.
Deshalb habe ich eine Frage an Dich: Du schreibst, dass aus Deiner Sicht ein Buddhist, sich durchaus mit der Vorstellung des ewigen Lebens bzw. des christlichen Paradieses anfreunden könnte. Kannst Du mir sagen, wie?
Bislang kenne ich das nur so: Im Zusammenhang der Karmalehre ist der christliche Glaube buddhistisch zwar schon auf dem Weg, sich aus der gegenständlichen Scheinwelt zu lösen und somit Samsara zu durchbrechen.
Ich habe das aber immer so verstanden, dass es dabei nicht stehen bleiben sollte, weil die christliche Hoffnung auf das ewige Leben und das Paradies eben immer noch zu gegenständlich ist.
Es wäre spannend für mich, von Dir zu erfahren, wie Du das zusammenbringen kannst.

Herzliche Grüße,
Christina.

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Von: Fabian https://secta.fm/evangelisch/#comment-746 Tue, 14 Apr 2020 10:37:50 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-746 Als Antwort auf Henrietta Pfahl.

Tut mir Leid, wenn dir Kirche so begegnet (ist). Es gibt, gerade in Sachen Kirchgeld z.B., auch vieles, was ich kritisch sehe und was m.E. dringend geändert werden müsste. Was die Kirchensteuer (grundsätzlich, nicht in deinem geschilderten Fall der Nachforderung, den ich natürlich nicht beurteilen kann) betrifft, bin ich anderer Meinung. Aber das ist 1) eine Diskussion, die hier nun wirklich zu weit führt und 2) schon andernorts immer und immer wieder geführt wird.

Liebe Grüße
Fabian

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Von: Fabian https://secta.fm/evangelisch/#comment-745 Tue, 14 Apr 2020 10:31:54 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-745 Als Antwort auf Andreas.

Hallo Andreas,
du darfst gerne hier mit Christina über den Buddhismus diskutieren, ich bin da nur raus, weil ich da überhaupt nicht firm bin. Es gibt hier alle Freiheiten 🙂 Zu deinen anderen Punkten:

Was das Schriftverständnis betrifft, kann ich deine Ausführungen nicht ganz nachvollziehen. Sascha hat es oben schon angesprochen: Wir Menschen erkennen eben als Menschen, erklären uns das, was uns begegnet, als Menschen. Also in unserer Begrenztheit und immer nur bruchstückahft. Insofern sind alle Aussagen auch in der Bibel erstmal menschliche Aussagen. Von Gott inspiriert sind sie m. E. (!) insofern, als dass sie eben Grunderfahrungen der Menschen mit dem Gott, an den sie glauben, beschreiben. Gott hat da nichts „diktiert“. Du sprichst außerdem die Theodizee-Frage an (Gott in die Verantwortung nehmen), das ist nochmal eine ganz andere Baustelle, die letztlich eine individuelle Glaubensfrage ist. Ich bin auch hier (wie erschreckend oft :-D) auf Christinas Linie (siehe ihren Kommentar oben).

Was den Evangelikalismus betrifft: Ja, da sind tatsächlich eigene Folgen geplant. Steht schon lange auf meiner Liste …

Liebe Grüße!
Fabian

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Von: Fabian https://secta.fm/evangelisch/#comment-744 Tue, 14 Apr 2020 10:23:35 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-744 Als Antwort auf Sascha D..

Welchen anderen Podcast meinst du? http://iyf.ruach.jetzt/? Den betrachte ich als eingestellt, mal sehen ob/wann sich das wieder ändert. Ich beschränke mich auf ein Projekt, und das ist im Moment Secta.

Liebe Grüße!
Fabian

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Von: Henrietta Pfahl https://secta.fm/evangelisch/#comment-743 Mon, 13 Apr 2020 16:30:21 +0000 https://secta.fm/?post_type=podcast&p=1093#comment-743 Bösartig gesagt: Nicht das Christentum, nicht den christlichen Glauben sehe ich als problematisch an, sondern die Amtskirche, die ich als extrem verkrustet, elitär und geldgierig erlebe. Es ist einfach, aus der Kirche auszutreten? Das erzähle ich meinen Bekannten, die vor Jahrzehnten ausgetreten sind und leider irgendwann den Zettel verloren haben, der ihnen das bestätigt. Dann nämlich stellt die Kirche – hach, wie zufällig – fest, dass sie ihrerseits nirgendwo die Bestätigung finden kann, dass ein Austritt stattgefunden hat und fordert tausende Euro verpasster Kirchensteuern nach. Natürlich weiß sie, dass sie damit die verlorenen Schäfchen nicht zurückbekommt, aber eine schöne Gelegenheit zum Nachtreten lässt man sich auch nicht entgehen. A propos Kirchensteuer: Was ist das für eine Kirche, die immer schön ihre Unabhängigkeit vom Staat betont, sogar eigene Gesetze erlässt, aber ihre Mitgliedsbeiträge vom Staat eintreiben lässt? Bitte kommt mir nicht mit dem Argument, das sei alles viel einfacher und billiger. Der ADAC hat ca 20 Millionen Mitglieder, das ist ungefähr die Größenordnung der Evangelischen Kirche, und die bekommen ihre Mitgliedsbeiträge auch. Der ADAC kommt übrigens nicht auf die Idee, seine Mitgliedsbeiträge bei Nichtmitgliedern einzutreiben. Die Kirche schon, bei steuerlich gemeinsam veranlagten, aber gemischt konfessionellen Ehepaaren. Ja, ich weiß, das heißt dann nicht Kirchensteuer, sondern Kirchgeld und ist WAS TOTAL GANZ ANDERES. All das hinterlässt bei mir nicht den Eindruck einer Organisation, die den Menschen das Heil bringen möchte, sondern seit Jahrzehnten im eigenen Saft schmort, der die Menschen egal sind, so lange sie nicht rummeckern und brav zahlen.

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