WSW25: Scientology, Shinzo Abe & die Vereinigungskirche, Lev Tahor, NAK

In dieser Folge Was sonst noch wa(h)r geht es wieder einmal um Scientology, um das Attentat auf Shinzo Abe und den Zusammenhang mit der Vereinigungskirche (Moon-Bewegung), um die radikale jüdische Gruppe Lev Tahor und um eine Neuerung in der NAK in Sachen Frauenordination.

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Credits

Intro & Outtro: Kevin MacLeod, “Dirt Rhodes”, CC-BY Trenner von Sergey Cheremisinov

Quellen

Scientology – Yolanda

https://www.t-online.de/region/leipzig/id_100024802/yolanda-klug-bei-aktenzeichen-xy-von-scientology-verschleppt-vater-reagiert.html

https://www.saechsische.de/leipzig/lokales/leipziger-studentin-seit-fast-drei-jahren-vermisst-aktenzeichen-xy-nimmt-fall-auf-5716944.html

https://www.badische-zeitung.de/eine-spur-im-vermisstenfall-der-yolanda-klug-fuehrt-zu-scientology–217307840.html

https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.steinen-polizei-bittet-um-weitere-hinweise.c74a7736-6174-4aac-bbb5-9327864e8082.html

https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.steinen-enge-verbindungen-zu-scientology.4eadee3b-1bb4-45c9-8f08-01e41b3b3dc7.html

Scientology KV-Lehre

https://www.nzz.ch/zuerich/scientology-bietet-im-kanton-zuerich-eine-kv-lehre-an-ld.1698734

https://www.instagram.com/reel/CbYF5RAqjjn/

https://www.hamburg.de/innenbehoerde/scientology-organisation/231542/ideologie-und-zielsetzungen/

Shinzo Abe

https://wsvn.com/news/us-world/abe-murder-suspect-says-life-destroyed-by-mothers-religion/

https://de.wikipedia.org/wiki/Shinzō_Abe

https://www.tagesspiegel.de/politik/handelte-abe-attentater-aus-hass-auf-mun-sekte-8026831.html

https://english.kyodonews.net/news/2022/07/858c994f8c07-shooter-signaled-abe-killing-in-letter-to-unification-church-critic.html

https://www.sueddeutsche.de/politik/japan-shinzo-abe-1.5618117

Lev Tahor

https://www.instagram.com/mendy.levy/

https://www.insider.com/lev-tahor-jewish-extremist-group-life-after-escape-2021-11

https://twitter.com/LevTsurvivors?t=eCQODd3eRZF1CqX7e1F8cg&s=09

https://www.20min.ch/story/kinder-aus-juedischer-ultraorthodoxer-sekte-befreit-241927265475

https://www.jpost.com/diaspora/article-718234

https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/bosnien-juedische-taliban-muessen-das-land-verlassen/

https://en.wikipedia.org/wiki/Lev_Tahor

https://www.bbc.com/news/world-latin-america-62372365

NAK Frauenordination

https://nak.org/de/db/17602/Bekanntmachungen/Frauenordination-ab-2023-moeglich?fbclid=IwAR2ueit6AsSCwew29Fd5ms3HASlsuJFuENlBUCExFOF7X1aqwKWHv7cYBQc&s=09

Eine Antwort

  1. Lieber Fabian

    Vielen Dank für die neuen Informationen zur Neuapostolischen Kirche.

    Du hast völlig recht, dass diese Entwicklungen (und die Überholung der Katholischen Kirche auf der linken Spur in Sachen Frauenordination) positiv stimmen sollten. Entgegen deiner Kritiker:innen stimme ich Dir ebenfalls zu, dass diese Veränderungen zu tiefgreifend sind als dass man sie als rein kosmetisch abtun könnte. Dafür geht die NAK viel zu viele ungewollte Konsequenzen dafür ein. Wie man verschiedenen Berichten im Internet ablesen kann, kam es aufgrund der Einführung vom 20. September in Zentralafrika schon zu gewalttätigen Auseinandersetzungen; auch heute wird es in Lusaka (Sambia) eine von der Polizei bewilligte Grossdemonstration geben.

    Du greifst einen wichtigen Aspekt auf, nämlich die Auseinandersetzung der Kirche mit ihrer Vergangenheit. Ich würde auch zustimmen, dass diese zumindest hinter den Sitzungstüren der Kirchenleitung bzw. hinter den Stirnwänden sehr intensiv brodeln muss, wenn es innert weniger Jahrzehnte zu solch weitreichenden Entscheidungen kommt. Dennoch muss ich sehr kritisch anmerken, dass davon sehr wenig nach aussen getragen wird und es keinen offenen kollektiven Diskurs zu dieser Vergangenheit gibt. Dafür folgende Anhaltspunkte:

    – Die NAK hat früher sehr klar und auch mit missbräuchlichen Worten und Ideen eine Frauenrolle innerhalb der Gemeinschaft vorgegeben, die fundamentalistisch begründet wurde. Dazu fand sich in den bisherigen Äusserungen kein Wort. Im Gegenteil wird die Geschichte nun von Jesu Zeiten bis 2021 so über einen Kamm geschert, dass die Amtsvollmacht für Frauen immer zugänglich gewesen, aber der Amtsauftrag leider nicht akzeptiert gewesen sei. Und nun sei das halt nicht mehr so. Dass früher aber eine theologische Anti-Position innegehalten wurde, wird nicht angesprochen geschweige denn die Rechtfertigungen von damals explizit abgelehnt. Sie nimmt einige Punkte davon in der Begründung der neuen Position zwar vorweg, aber damit macht man es sich natürlich auch wieder denkbar einfach: Wir sind zu einer Einsicht über etwas gekommen, worüber wir jetzt nicht mehr sprechen brauchen…

    – Genauso drängt sich natürlich die Frage auf, ob denn die NAK die offensichtliche Schlussfolgerung aus der Neuerung hinnehmen kann; nämlich dass sie früher etwas *falsches* verkündigt hat. Leider ist hier wenig Mut zur Ehrlichkeit erkennbar. Es war 2019 oder 2020, also zu einem als intern schon viele Weichen für die Frauenordination gestellt waren, predigte Jean-Luc Schneider in einem kryptischen Gottesdienst zum Thema „Veränderungen in der Kirche“, dass Gott mit Sicherheit dafür gesorgt habe, dass durch die früheren Zustände nie jemand zu Schaden gekommen sei. Wir wissen nicht, ob er damals schon an die Bombe gedacht hat, die er dann am 20.9.22 hat platzen lassen. Falls ja, wäre es ein absoluter Hohn angesichts der Tatsache wie schwer Frauen bei der Ausübung ihres Glaubens lange Zeit und vielerorts in der NAK waren und dass laut Aussteigerin Gabriele Jakob-Stoffel sogar eine damalige Studie am psychologischen Institut der Universität Hamburg nahelegen konnte, wie ungleich schwer Frauen in Endzeitgemeinschaften (inkl. NAK) geschädigt wurden. In diese Richtung war bisher gar nichts zu hören.

    – Wie die Zuhörerinnen und Zuhörer von secta.fm selbst gehört haben, hat Peter Johanning in die NAK-Folge das Amt damit begründet, dass sich ein Amtsträger (damals noch ausschliesslich Männer) „von Gott berufen fühlen“ und das ihre eigene Überzeugung sei. In der Tat liess die NAK auch in den wichtigsten Quellen und in der Neuformulierung des Amtsverständnis 2019 die frühere Vorstellung abschwächen oder unerwähnt, als man noch mit einer „Erbetung“ argumentiert hat; sprich, eine Art Mini-Offenbarung zeige den führenden Amtsträgern vor Ort, wer als nächster Diakon, Priester oder Apostel ordiniert werden solle. Mit den Aussagen zu „Quotenregelung“ bei Frauenordinationen schliesst Jean-Luc Schneider wieder abrupt an diese Diktion an und lässt den einen oder anderen doch ratlos, ob nun immer noch die charismatisch angehauchte Lehre von früher gilt oder ob man die Organisation NAK in seinen Strukturen endlich als weltlich begreift. Mir scheint es, dass die NAK immer sehr schnell ihren eigenen Synkretismus an Lehren zusammensetzt, wie sie es momentan gerade am besten nutzen kann. Dafür mit schwindelerregenden Richtungswechseln zur Folge.

    Einmal mehr scheint sich die NAK auf den Standpunkt zu stellen, mit dem ernstgemeinten Willen zur Veränderung (in der NAK hat man doch lange sehr unter dem Ruf als Sekte gelitten) verbiete oder erübrige sich letztlich auch endlich die Kritik an den früheren Zuständen. Die genannten Punkte zeigen, wie falsch sie dabei liegt und welche Glaubenskonflikte dabei an der Oberfläche ausbrechen. Vielleicht fährt die NAK mit diesem Kurs tatsächlich besser als bei einer Generalbeichte. Doch ich kann nicht erkennen wie er mittelfristig zu einer gefestigten Position der Mitglieder beiträgt. Das Thema Glaubensgehorsam und Eigenverantwortung liegt schon seit mehr als 20 Jahren bei den Akten und dennoch kann man weder in Gottesdienstprotokollen noch in Äusserungen der Mitglieder erkennen, wie und wo sich ein neues Verständnis konsolidiert hat. Bestenfalls hat man einfach überall das Wort „Jesus“ eingesetzt, wo es vor 30 Jahren noch „Werk Gottes sprich Kirche“ geheissen hätte.

    So oder so bleibe ich gespannt wie die Änderung umgesetzt werden wird, wie die Leitung den enormen Konflikten und Eigenständigkeitsbemühungen in Afrika begegnen will und wie sie damit umgehen wird, wenn die Akzeptanz von weiblichen Ämtern in den ersten Gemeinden konkret auf die Probe gestellt wird.

    Viele Grüsse, ich freue mich auf die nächsten Folgen
    Pascal

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