#9 Neuapostolische Kirche: Warten auf Jesus

Die Neuapostolische Kirche ist eine der größten christlichen Glaubensgemeinschaften in Deutschland. Doch was glauben Mitglieder dieser Kirche? Und was unterscheidet sie von der evangelischen und katholischen Kirche? In dieser Folge kommen ehemalige Mitglieder, Beobachter und die Kirche selbst zu Wort. Ist die Neuapostolische Kirche eine problematische Gruppe?

Credits:

Postproduktion: Tobias Sauer, ruach.jetzt

Die Titelmusik zu dieser Folge stammt von Kevin MacLeod, die Trenner-Sounds von Sergey Cheremisinov.

Soundscape: CC0, außer:

Dexter Britain, „Seeing the Future“, unter CC-BY-NC-SA 3.0

Weiterführende Literatur, Links und Videos

Zur Geschichte der NAK

Literatur

  • Fincke, Andreas: „Und sie bewegt sich doch!“, EZW-Texte Nummer 193, 2007.
  • Hempelmann, Reinhard et al. (Hg.): Panorama der Neuen Religiosität, S. 509-521(2.1.1 Die Neuapostolische Kirche). Güthersloher Verlagshaus, 2001.
  • Pöhlmann, Matthias; Jahn, Christine: Handbuch Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen; S. 268-319 (3. Apostolische Bewegung). Güthersloher Verlagshaus, 2015.

Webseiten

34 Antworten

  1. Moin!
    Interessante Folge, die NAK kannte ich noch gar nicht. Daher kann ich vielleicht auch nicht sagen ob du zu oder zu wenig kritisch warst. Ich persönlich denke es war ausgewogen.
    Interessant fand ich den Aspekt, dass man auch Verstorbene noch taufen kann, die das im Jenseits aber dann selbst entscheiden können. Eine sehr fortschrittliche Einstellung, schade dass Kinder trotzdem getauft werden bevor sie sich frei entscheiden können (http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/all/holybaptism/).

    Vielen Dank für die Mühe, ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist die Interviews zu organisieren. Da hat sich das Warten gelohnt :). Meiner Meinung nach kannst du sowas gern häufiger machen, wenn es die Zeit zulässt.

    Ciele Grüsse,
    Dennis

    1. Hallo Dennis,
      danke für deinen Kommentar! Freut mich, dass du die Folge als ausgewogen wahrnimmst, denn genau so ist sie gewollt. So viele Gespräche werde ich nicht für jede Folge führen können, aber es wird sicher immer wieder die ein oder andere Folge geben, bei der ich so etwas auch einbaue.

      Was die Taufe von Kleinkindern angeht: Das hängt ja auch sehr vom jeweils eigenen Tauf-Verständnis ab. Die Ev/Kath Kirchen machen das ja auch – da wird dann der Aspekt der Taufe betont, dass die Taufe in erster Linie eine Segenszusage Gottes ist, für die der Mensch nichts tun muss und sich auch nicht erst dafür entscheiden muss. In baptistischen Gemeinschaften z.B. wird hingegen der Entscheidungs-Aspekt ganz deutlich vorausgesetzt und betont. Da gibt es einfach eine gewisse Vielfalt.

      Liebe Grüße!
      Fabian

    2. Als selbst aktives kritisches NAK-Mitglied kann ich vor dieser Folge nur den Hut ziehen. Du musst mit der Recherche Stunden zugebracht haben und hast einen wahnsinnig differenzierten, reflektierten Gesamtüberblick geliefert. Und ich hab noch richtig was dazu gelernt- meinen allergrößten Respekt bekommst du dafür! Vielen Dank für so eine offene, verständnisvolle Kommunikation. Ich hoffe, entsprechende Anerkennung hast du auch von offizieller NAK-Seite erhalten. Was mir jetzt noch gefehlt hat (das hast du aber selbst auch gesagt), war, jemanden „aus der Basis“ zu hören. Mit den Aussagen Johannings nämlich konnte ich mich nur bedingt identifizieren. Weiter so!

  2. Hallo Fabian!

    Respekt! Bei so einer fundierten Recherche und informativ-spannenden Folge dürfen die Abstände zwischen den Folgen ruhig öfter so lang sein. Die NAK hatte ich bisher eigentlich nur als der katholischen Kirche ähnliche, unwichtige Absplitterung im Kopf und mir überhaupt keine Gedanken über diese „Unterart“ des Christentums gemacht.

    Du hattest ja um Erfahrungen mit Sekten und Ähnlichem gebeten. Die kann ich leider (okay, wahrscheinlich eher zum Glück) nicht vorweisen.
    Allerdings bin ich in einer streng katholischen Familie aufgewachsen; purer bigotter, bayerischer „Wahre-den-Schein“-Katholizismus. Davon konnte ich mich erst im Laufe der Pubertät Schritt für Schritt lösen.
    Mittlerweile bin ich 26 und empfinde Vieles an der katholischen Kirche und v.a. an ihren Weltanschauungen und Riten nur noch als befremdlich und auch kritisierbar.
    Ich bin kein spiritueller Mensch, habe aber retrospektiv bei mir selber feststellen können, wie mächtig bestimmte Narrative und Rituale einer Glaubensgemeinschaft sein können, besonders wenn sie einem von Kindesbeinen an als exklusivitische Wahrheit eingetrichtert werden.

    Ich wünsche dir noch viel Erfolg mit deinem Podcast und mir noch viele neue Secta-Folgen 😉

    Viele Grüße
    Nina

    1. Hallo Nina,
      vielen Dank für das Lob und die offenen Worte 🙂 Ich werde mir Mühe geben, weiterhin gut recherchierte Folgen zu liefern, wenn ich auch dieses Maß an O-Tönen nicht immer werde einbauen können.

      Liebe Grüße
      Fabian

  3. Herzlichen Dank für diese gut recherchierte und meines Erachtens nach ausgewogene Darstellung der neuapostolischen Kirche, die sich auch auch fachlich-theologisch nach meinem Laienverständnis auf hohem Niveau bewegt und große Lust auf die anderen Folgen Deines Podcasts macht.

    1. Danke, sowas höre ich natürlich sehr gerne. Denn ausgewogen & verständlich heißt für mich: Ziel erreicht 🙂 Liebe Grüße, Fabian

  4. Hallo Fabian,

    vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Podcast. Ich selbst bin aktive neuapostolische Christin, stehe manchen Ansichten der NAK jedoch ebenfalls kritisch gegenüber und habe auch vor der „Änderung und Öffnung“ der NAK in meiner Kindheit und Jugend viel Negatives erlebt. Umso interessanter finde ich, dass dieser Podcast sehr respektvoll und anerkennend gegenüber allen Seiten gehalten ist. Ich bin der Ökumene gegenüber sehr positiv gestimmt und beteilige mich auch zeitweise an Aktivitäten in der evangelischen Gemeinde in unserem Ort. Dies wird auch sehr wohlwollend wahrgenommen. Das alles hat sich im Laufe der Zeit sehr positiv entwickelt und das finde ich sehr angenehm, denn wenn man es mal aus der Sicht von Jesus betrachtet, war das mit Sicherheit nicht Sinn und Zweck seiner Lehre, dass sich Menschen spalten und abgrenzen. Jesus war immer für die Gemeinschaft und die Liebe untereinander. Leider sind „religiöse Probleme“ menschengemacht und entsprechen nicht meiner Glaubensüberzeugung im Sinne des Evangeliums. Also nochmals herzlichen Dank für diesen sehr interessanten Podcast. Herzliche Grüße Nadine

    1. Liebe Nadine,
      es freut mich sehr, solche von einer aktiven neuapostolischen Christin zu lesen, denn es zeigt mir, dass ich es geschafft habe, zu kritisieren bzw. meine Meinung zu sagen, ohne, dass es respektlos ist. Ich stimme dem, was du schreibst, voll zu. Vielen Dank für deinen Kommentar!

      Liebe Grüße
      Fabian

      1. Hallo Fabian,
        Danke für den ausführlichen Bericht zur NAK, der für diese sehr positiv ausfällt und ihre Bemühungen sich zu öffnen darstellt.
        Ich würde mir eine kritische Betrachtung der psychologischen Instrumente die damals eingesetzt wurden und die subtileren Formen psychologischer Manipulation die heute stattfinden wünschen.
        Wo früher mit angsterzeugenden Bildern im Gottesdienst, in der Sonntagsschule (ab ca. 6 Jahre) in Kindergottesdiensten, Jugendstunden, Ausflügen, unangekündigten Hausbesuchen…. und in der im Beitrag nicht erwähnten Zeitschrift „Unsere Familie“ gearbeitet wurde, werden heute 3 jährigen in der Vorsonntagschule die Inhalte der NAK
        vermittelt. Dazu werden teilweise gut ausgebildete Pädagoginnen (dies ist kein Amt) eingesetzt.
        Nicht erwähnt wurde die von Stammapostel Bischoff vertretende Erwartung Jesus würde zu seinen Lebzeiten kommen, was wiederum zu einer Zersplitterung der Sekte führte. Es fehlt auch die Nähe der NAK zum Nationalsozialismus und deren Sympathie für totalitäre Systeme (z.b. DDR).
        Die NAK nimmt 10 % des Gehaltes ihrer Mitglieder als Opfer. Wo verbleibt dieses Geld? Wie kommt es das die NAK keine ganzheitliche Organisationsform besitzt sondern aus vielen einzelnen Gemeinden besteht, deren Oberhäupter sich dann in der NAK zusammenschließen? Wie nutzt die NAK anlässlich des Mitgliederschwundes in Deutschland öffentliche Veranstaltungen, Spenden und Interwies, um wieder neue Mitglieder zu gewinnen?
        Wie viele der NAK Mitglieder leiden auch heute noch unter pathologischen Folgen ihrer Endzeiterwartung für die sie sich abstrampeln müssen?

        Interressante Autoren:
        Olaf Stoffel
        Helmut Obst

        Links
        https://agwelt.de/2014-07/hat-sich-die-neuapostolische-kirche-geaendert/ Brennpunkt Weltanschauung 1/2014
        https://www.sektenausstieg.net/sekten/46-lebensberichte/19-droge-gott 2000
        http://www.nak-info.de/blog/blog.html#a0005
        https://www.canities-news.de/die-neuapostolische-kirche/
        http://www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de/die-neuapostolische-kirche-diente-sich-den-nationalsozialisten-an-die-rothenburger-gemeinde-ist-eine-nachkriegsgruendung/
        u.v.a.
        https://www.naktalk.de/category/kirchenlehre/

        1. Hallo Allerseits,
          ich werfe hier heute mal die Frage auf, ob es nicht endlich an der Zeit ist,
          im aufgeklärten 21. Jhd. den Glauben an Gott ein für alle Mal zu den Akten zu legen ?
          Wenn ein zweijähriges Kind an den Weihnachtsmann glaubt, dann sieht man großzügig darüber weg.
          Wenn das aber ein Zwanzigjähriger immer noch tut, kommt jeder andere mit Sicherheit ins Grübeln.
          Als hineingeborenener Neuapostoliker mußte ich als Kind schon im Kindergarten darüber aufklären, daß es zwar den lieben Gott, aber keinen Weihnachtsmann gibt. Meine Familie war stolz auf mich und das Kindergartenpersonal entsetzt.
          So wurde in der Kindheit bei mir schon unbeabsichtigt der Grundstein zum unbedingten Willen zur Aufklärung gelegt.
          Deshalb also, was meint ihr : Ist es heute noch zeitgemäßig an ein höheres Wesen wie einen Gott zu glauben ?
          Religion war zu allen Zeiten der Lückenfüller für das , was die Wissenschaft nicht erklären konnte. Aber diese Lücken werden immer kleiner. Und damit verschwindet auch mehr und mehr die Daseinsberechtigung für Gott in der Einzahl bzw. in der Mehrzahl sowie für den Glauben aller Coleur.
          Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende.

  5. Hallo Fabian,
    in meinem Beitrag habe ich über psychologische Manipulation in der NAK geschrieben, dies möchte ich gern konkretisieren.
    Detlef Streich liefert eine gute Analyse des Predigtstils in der NAK.

    Zitat aus:
    Sprachliche Mittel zur mentalen Zwangsüberzeugung in der Neuapostolischen Kirche
    Detlef Streich

    Eine rhetorische Stilmittelanalyse
    Dargestellt und untersucht am Beispiel einer Predigt vom 28. 9.08 und weiterer Schriften des Kirchenpräsidenten der NAK, Herrn Dr. Leber

    „Die besonders beachtenswerte hypnotische Trance ist ein Zustand stark eingeengter Aufmerksamkeit oder herabgesetzter Wachheit, in der Menschen über Suggestionen in eine andere Wirklichkeit versetzt werden können. Das aktive, kritisch-urteilende Denken schwindet und der Mensch gleitet in einen passiv-rezeptiven Modus der gedanklichen Verarbeitung hinüber. Solche Zustände können eintreten beim „Eintauchen in Geschichten“, oder bei „bestimmten Arten von Vorträgen und Predigten“ unter einer „spezifischen Verwendung von Sprache“ . Man spricht dabei von „indirekter“ oder „natürlicher Tranceinduktion“, die im Unterhaltungsstil durch das NLP-Prinzip „Pacing and Leading “ (Abholen und Führen), dass heißt durch das Eingehen auf die Person und die beabsichtigte Führung der Interaktion, ohne Druck, ohne große Anforderungen und ohne direkte Befehle herbeigeführt werden kann. “

    Eben dieses findet sich m. E. auch wieder im Beitrag:
    Bezirksapostel Brinkmann auf dem Jugendtag NRW in Dortmund (letzter Link oben)

    Viele Grüße

    Anne

  6. Ich kann die von Anne geschriebenen Kommentare nur unterstreichen. Die Methoden der Manipulation sind gerade heute in der NAK wesentlich professioneller und ausgefeilter als noch vor Jahren. Genau das macht es m. E. selbst für ausgewiesene Experten schwierig, das falsche Spiel zu durchschauen. Falsch in sofern, daß in der NAK ständig links geblinkt und rechts abgebogen wird. Klar und rationell denkende Menschen werden auf diese Weise im Gehirn mürbe und irre gemacht. Wenn man weiter in der Gemeinschaft bleiben will bzw. muß, funktioniert das nur , indem man abschaltet und seinen gesunden Menschenverstand zumindest in dieser Parallelwelt abgibt. Ich schreibe bewußt auch bleiben muß, weil Menschen in dieser Gemeinschaft gezielt Ich-schwach gemacht werden, sodaß sie ohne diesen Halt garnicht überleben können.
    Im Tierreich entstehen neue Arten, weil Individuen der selben Art plötzlich durch ein Gebirge oder ein Meer voneinander getrennt werden und über einen langen Zeitraum praktisch isoliert leben. Kommen diese dann irgendwann mal wieder zusammen, erkennen diese sich nicht mehr als ehemals Mitglieder derselben Art.
    Allerdings soll dieser Prozeß in der Natur sogar wieder umkehrbar sein.
    Die NAK hat sehr lange im Untergrund, in der Isolation existiert. Meines Erachtens
    geht der gegenwärtige Öffnungsprozeß der NAK am Ende ohnehin nach hinten los, im Sinne meiner naturwissenschaftlichen Betrachtung. Ich persönlich bin schon mal vorsorglich zur evangelischen Kirche konvertiert. Für meine Begriffe hat die NAK nichts wirklich Erhaltens- und Schützenswertes, was das Überleben dieser religiösen “ Art “ begründen würde. Ich sage es mal ganz salopp : Wer an lebende Apostel in der Gegenwart im Sinne der Bibel glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann oder daran, daß unsere Erde eine Scheibe ist. An den Weihnachtsmann glauben kleine Kinder und an die Erde als Scheibe ein paar unverbesserliche Spinner.

    Nachdenkliche Grüsse
    und friedliche Feiertage

    Lothar

  7. Hallo Fabian,
    die Folge über die NAK hat mich sehr interessiert, da meine Großeltern dort sehr gläubige Mitglieder waren.Mein Vater ist dort als junger Erwachsener ausgetreten.Ich war bei mehreren Gottesdiensten dabei und empfand diese und auch die Mitglieder als sehr befremdlich. Kinder dürfen z.B.bei Gottesdiensten anwesend sein, müssen sich aber in einem durch eine Glasscheibe getrennten Raum aufhalten. Auch der noch stärkere Gedanke der „Sünden“ (im Vergl. zu Katholiken /Protestanten) hat mir als Kind immer Angst gemacht. Dein Interviewpartner hat das mit der Endzeitstimmung auch sehr gut dargestellt. Das ist schon recht befremdlich. Durch Zufall bin ich auf Deinen podcast gestoßen – und sehr begeistert!!!!!

  8. Moin!

    Ist es nicht genauso einfälltig an einen christlichen Gott zu glauben, wie an Weihnachtsmann, Scheibe, Apostel?

    Warum sind Sie nach austritt aus fer NAK der evangelischen Kirche beigetreten?

    MfG
    mc

    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider weiß ich nicht, wovon Sie reden. Ich war nie in der Neuapostolischen Kirche.

      Ist es nicht genauso einfälltig an einen christlichen Gott zu glauben, wie an Weihnachtsmann, Scheibe, Apostel?

      Das mag aus der Perspektive Mancher so sein. Das ist aber auch nicht das Thema, und ich würde es ungern hier diskutieren. Meine Meinung, kurz und knapp: Nein. Ich akzeptiere, dass das andere anders sehen, diskutiere auch oft genug mit denen, die es anders sehen. Das passt aber nicht unter diese Folge.

      Liebe Grüße
      Fabian

  9. Liebe(r) Manolito,

    nichts interessiert mich heute weniger, ob es einen Gott gibt oder nicht.

    In der NAK ging auch noch niemals wirklich um Gott, auch wenn das scheinbar nach außen vorgetäuscht wird.
    Die selbsternannten sog . Apostel dort wollen in der Tat nur das Beste ihrer leider viel zu vielen leichtgläubigen Seelen : nämlich deren Geld.
    In Deutschland führen inzwischen vier sog. Bezirksapostel diese „Glaubensgemeinschaft“ wie ihr persönliches rein privates Wirtschaftsunternehmen. Alle vier sind autokratische selbstgerechte Alleinherrscher, die weder charakterlich auch nur ansatzweise für ein seelsorgerisches Amt geeignet sind noch über irgendeine Ausbildung in dieser Richtung verfügen. Somit ist die NAK den Scientologen näher als den Zeugen Jehovas. Es gibt in dieser Gemeinschaft keinerlei Demokratie und null Mitspracherecht für die Mitglieder. Im Grunde ist diese Gemeinschaft ein geistiges KZ. Das Schlimme ist nur, daß viele Mitglieder immer ( noch ) nicht in der Lage sind, dieses selbst zu realisieren, da sie wie ich dort hineingeboren wurden.

    LG Lothar

    1. Hallo Lothar Poerschke,

      auch wenn ich von der NAK zugegebenermaßen keine Ahnung habe – oder: gerade deshalb -, finde ich diesen Kommentar übergriffig. So harte Vorwürfe („autokratisch“, „… wollen nur ihr Geld“) sollten schon auch mit konkreten Belegen untermauert werden, der Fairness halber.

      Den Vergleich mit dem KZ finde ich angesichts der Ungeheuerlichkeit der deutschen Geschichte ziemlich daneben. Ich würde mir von Fabian als Autor dieses (tollen!) Podcasts und Host dieser Webseite an dieser Stelle Moderation wünschen.

  10. Lieber Lothar, lieber Manolito, liebe Anne,

    ich habe diesen Potcast heute erst entdeckt und mir diesen Beitrag angehört, da ich zur NAK gehöre. Er ist ausgewogen und zwar von allen Seiten. Wie üblich wettert ihr Aussteiger am meisten, kritisiert aber tatsächlich eine Kirche die so nicht mehr ist (aber tatsächlich mal so war). Warum denn blos diese Aufregung? Kein Seelsorger irgendeiner Kirche hat Brief und Siegel von Gott in der Hand. Für alle gilt: die Gemeinde ist ein lesbarer Brief und und erst die glaubende Gemeinde ist die Legitimierung des Seelsorgers .
    Ob etwas lebt zeigt sich von ganz alleine, dann wächst es nämlich und entwickelt sich und an den Früchten kann man erkennen aus welcher Wurzel. Wer wissen will wo Jesus und der Geist Gottes wirken, besuche die Gottesdienste in den verschiedenen Kirchen und bleibe wo er sich wohlfühlt, wo er die Liebe Gottes spüren kann.
    Jesu Wiederkunft erwarten nicht nur die Neuapostolischen. Gib das mal bei Youtube ein und du hörst von anderen Seiten noch viel mehr und mit viel mehr Schauergeschichten. Da wird mit Angst zur Erlösung getrieben. Nicht die Sehnsucht bei Gott zu sein ist da der Motor, sondern die Drohung mit dem Verderben.
    Schon die Ersten Christen haben Jesu Wiederkunft erwartet- Sie erwarteten mit Freuden die Wiederkunft ihres Freundes, den sie kannten und liebten. Und genau die wird Jesus auch zu sich nehmen. Es ist die Sache eines jeden einzelnen ob er Jesus so erwartet. Möglicherweise findet man in der NAK ein paar davon.

    LG Sabine

    PS: Die Institution ist nicht fehlerfrei, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich was tut wenn man was sagt. Kritik von Innen, und von denen die Bleiben, wirkt. Wer nicht mehr da ist, für den muss sich die Kirche ja nicht ändern, es betrifft ihn ja nicht mehr. Wenn es dich dennoch so trifft, bist du auch noch nicht fertig damit.

    1. Liebe Sabine,
      ich akzeptiere Deine ( gegenwärtige ) Meinung. Bitte akzeptiere Du auch die Meinung der Kritiker. Man kann einem Menschen alles nehmen : Familie, Beruf , Freunde, Hab und Gut, aber eines kann man ihm nicht nehmen, das sind die persönlich gemachten Erfahrungen. Allein darauf beruhen die Kommentare von mir und anderen.
      Hat sich wirklich etwas in der der NAK verändert ? Bei vordergründiger und oberflächlicher Betrachtung wird man diese Frage mit Ja beantworten.
      Bei genauerer und tiefgehender Betrachtung komme ich allerdings zu dem Schluß, daß die Manipulation besonders seit Leber raffinierter, professioneller und schwerer durchschaubar geworden ist.
      Ich vermute ( ohne es natürlich zu wissen ), daß Du momentan persönlich unter dem Eindruck des erlebten IJT in Düsseldorf stehst und von diesem Megaevent noch etwas benommen bist. Ich kann das gut verstehen. Mir ging es vor zehn Jahren nach dem EJT in Düsseldorf ähnlich. Auch ich war total happy und dachte, die NAK sei meine Kirche, von der mich niemand trennen kann.
      Heute denke ich oft an das , was mir mein leider inzwischen verstorbener Bruder nach jenem Jugendtag erzählte. Er war damals Jugendpriester unserer Gemeinde und hatte am Rande des Jugendtages ein Gespräch mit dem früheren Bezirksapostel Klingler. Letzterer äußerte die Befürchtung, daß die Jugendlichen nach so einem Großereignis um so härter auf dem Boden der Realität aufschlagen, wenn sie zurück in ihre oft kleinen Gemeinden kommen.
      Das Problem in totalitären Bewegungen wie der NAK, den Zeugen Jehovas oder den Mormonen ist einfach der Umstand, daß die Schere zwischen dem was gepredigt und dem was gelebt wird, sehr, sehr weit auseinander klafft.
      Für mich selbst nehme ich heute dankbar die Worte des Paulus in Anspruch : “ Es ist unmöglich, daß die , welche einmal erleuchtet sind, wiederum in die Finsternis fallen. “
      Für mich sind die selbsternannten Apostel der NAK Falschspieler. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.
      Daß Du, liebe Sabine, ebenfalls in Foren wie diesem unterwegs bist, könnte darauf hindeuten, daß Du dich Deiner Sache bezüglich der NAK wohl doch nicht ganz sicher bist. Ich empfehle Dir, Deine Meinung in zehn oder zwanzig Jahren noch mal mit der von heute zu vergleichen. Ich bin sicher, Du wirst selber schmunzeln über manches, was Du selbst mal fest geglaubt hast. Wir befinden uns alle in einem ständigen Veränderungsprozeß.
      Ich selbst versuche die Worte des weisen Augustinus zu beherzigen :
      “ Liebe die Irrenden, ( darum ) hasse die Irrlehren .“
      Es bleibt leider die bittere Wahrheit, daß die Irrenden leider weder mit Diskussionen noch mit Argumenten zu erreichen sind.
      Persönlich plädiere ich heute für eine Religion ohne Jenseits. Selbst in der Bibel finden sich Stellen, die besagen, daß mit dem Tod alles aus ist.
      Und gerade und speziell die NAK macht den Menschen sichere Verspechen für die Zeit nach dem Tod, die durch nichts belegt sind. Schneider behauptet z. B., daß das Schönste erst noch kommt. Woher weiß er das ?

      Liebe Grüße und alles Gute für Dich !
      Lothar

      1. Liebe Sabine,
        ich bitte um Entschuldigung. Als ich eben meinen eigenen Beitrag nochmal durchlas, stellt ich fest, daß er grammatikalisch nicht einwandfrei ist. Es tat mir selbst weh. Wie heißt es so schön : “ Mir und mich verwechsle ich nicht, daß kann mich nicht passieren. “ Ich weiß nicht, ob Du diesen Spruch kennst ? Leider ist es mir passiert im Eifer des “ Gefechts“. Es muß natürlich an der einen Stelle dir statt dich heißen. Apropos Gefecht : Nirgends sind die Auseinandersetzungen unter uns Menschen heftiger als auf religiösem
        Gebiet !
        Einen schönen 2. Pfingsttag
        Lothar

  11. Es stimmt nicht, dass die NAK 10% des Gehalts einzieht, sie erheben nicht einmal Kirchensteuer, wozu sie laut Gesetz berechtigt wären. Alle Zuwendungen erfolgen auf freiwilliger Basis. Ich weiß das so genau, weil ich persönlich kein Geld zahle und dennoch ein vollwertiges Mitglied bin. Zeitaufwendungen für den Dienst in der Kirche werden ebenfalls als Opfer anerkannt.

  12. Lieber Lothar,
    ich war weder beim EJT noch beim IJT. Dafür aber auch beim ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag und zwar zusammen mit meinem Vorsteher und weiteren Geschwistern. Und wir fandens alle klasse… die Predigt kam von der orthodoxen Kirche.
    Soviel dazu.
    Wer irrt, werden wir erst feststellen wenn wir dieses Leben hinter uns gelassen haben. Und mir und mich verwechseln ist nicht schlimm. Mein und Dein soll man auseinander halten können.
    L.G. Sabine

  13. Ein Aussteiger ist halt vom Glauben zum Schauen gekommen. 🙂 Und da gibt es keinen Weg zurück.

    Wenn man wirklich erfährt, was die Apostel und Stammapostel trieben, egal ob der aus armen Verhältnissen stammende Stammapostel Bischoff, der wundersamer Weise am Ende des Lebens lukrative Druckerei und Immobilien hatte. Alles von den Opfern der Mitglieder (das sinde keine Spenden , sondern oft wirklich Opfer, bei manchen Einfamilienhäuser). Die NAK-Immobilienfirma ist eine der größten Immoblienbesitzer in Deutschland. Geschaffen augrund der kostenlosen Arbeiten der Ehrenamtlichen, ob Altarschmuck, Gartenpflege, Kirchenreinigung und vieles mehr.
    Wenn man die Predigten von Schneider im Internet anhört, so hat sich nichts geändert, die Manipulation ist bloß raffinierter geworden.

    Die Mitglieder sind Ich-schwach, wie oben geschrieben und können ohne eignene Krise nicht erkennen, wie sie sehr früh – als sehr kleine Kinder – indoktriniert und abhängig gemacht wurden. Hinzu kommt, dass sie im Alter oft andere soziale Bindungen nicht mehr haben, sie können gar nicht mehr weg. Zumal sie oft ihr ganzes Leben alles der NAK untergeordnet haben, ob Ausbildung, Finanzen, Ehepartner, Kindererziehung, Gesundheitspflege oder andere wichtige eigene Lebensentscheidungen. Das Aufwachen könnte völlig den Boden entziehen. Selbst schwere Verwerfungen wie die Nazi-Folgschaft (Bischoff) oder das Misshandeln von Kriegsgefangenen in deren Privatfirmen (Walter Schmidt), das Enteignen der Gläubigen noch heute, das Eingreifen in Ausbildung und Leben, das Bezeichnen der Frauen als Gehilfin des Mannes usw. Wenn man irgendwann merkt, es war völlig von den Aposteln ausgedacht und unnütz, das ist sehr schmerzhaft und die Trauer über das ungelebte Leben kann wirklich hart sein.

    Selbst wenn man ausgestiegen ist, braucht es oft noch die Behandlung der indoktrinierten Dogmen, um wirklich raus zu kommen und nicht mehr zu suchen, ob nicht irgendwo doch noch einer ist, der sagt, wie das Leben geht und der Erlösung verspricht, wenn man nur brav ist, sie sind besonders empfänglich für andere Seelenfänger und beispielsweise narzisstische Chefs oder Partner, falls sie es aus Selbstschutz nicht selber wurden. Schließlich war man ja auserwählt als Kronenträger und Besitzer der alelinigen Wahrheit und etwas ganz Besonderes!

    Da erzählt doch tatsächlich ein erwachsener Mann (Johanning), dass sie nicht sterben müssen, sondern von Jesus abgeholt werden. Wie bitte? Es ist ernst gemeint und keine Joke. Und merken nicht, das es seit 2000 Jahren nicht passiert. Aber die Angst, dass man nicht dabei ist, wird geschürt.
    Was macht das mit dem kleinen Gläubigen, der das ernst nimmt? Ich habe mal herum efragt, kaum einer einnert sich , wenn man als Kind auf die Eltern wartete, die aus irgendeinem Grund ncht auf die Minute pünktlich waren, , was man da ausstand, weil man dachte, Jesus wäre schon da gewesen und man war nicht würdig, nun ist man allein. Aber ich weiß, wie wir Angst hatten, das prägt unglaublich und es kostet viel Mühe, zum Teil lange Therapien, um das wieder gerade zu rücken.

    Es war seelische Folter, von der körperlichen üblichen Züchtigung mal ganz abgesehen (Steht ja in der Bibel, was man liebt, züchtigt man). Die seelische Folter mit Hilfe von Ängsten, nicht dabei zu sein am Tag des Herren, wenn Jesus seine Brautgemeinde holt, wog schlimmer, weil sie versteckt ist. Wer noch dabei ist, findet es gut und richtig und von den Aussteigern völlig übertrieben. Jedoch erfüllt die NAK alle Sektenmerkmale.

  14. Liebe Sabine,
    ich wurde ohne mein Zutun in die NAK hineingeboren und habe gut fünfzig Jahre im Nebel dieser Sekte verbracht und fühle mich heute um über ein halbes Jahrhundert meines Lebens betrogen. Leider. Dennoch bin ich besser dran als all jene, die geistigerweise blind geboren werden und in diesem Zustand diese Erde auch wieder verlassen.
    In der NAK hat uns das natürlich niemand gesagt. Im Gegenteil : Es hieß immer , daß wir als NAKler besser dran sein. Weiter wird allen anderen Glaubensgemeinschaften bis heute unterstellt, daß diese im Vergleich zur NAK defizitär seien. Ihnen fehlen schließlich lebende Apostel.
    Zum einen ist das eine glatte Lüge, denn auch die Mormonen haben Apostel.
    Zum anderen ist Behauptung mit den lebenden Aposteln, die angeblich die Braut Christi sammeln sollen, das Ergebnis krankhafter kollektiver menschlicher Phantasie. Da ist aus reinem Wunschdenken im Laufe der Zeit eine für die Mehrzahl der NAKler scheinbar unumstößliche Gewißheit geworden.
    Wenn diese sog. Apostel etwas sehr intensiv sammeln, dann ist das großer persönlicher Reichtum in ihre privaten Kornkammer, den sie zuvor vielen leichtgläubigen und naiven Menschen unter dem Vorwand des daraus resultierenden Segens jenen weggenommen haben.
    Mit einer christlichen Kirche hat die NAK noch nicht mal ansatzweise etwas zu tun.
    Sie ist genauso ein ausgeklügeltes Wirtschaftsunternehmen wie z. B. die Scientologen.
    Vorallem hat die NAK Eines nicht, sie hat es nicht mit der Wahrheit.
    Der gegenwärtige Fall des gerade letzte Woche in Aachen verurteilten ehemaligen Laienpriesters der NAK wegen Mißbrauch zeigt das mal wieder sehr deutlich.
    Kurzum, liebe Sabine, ich wünsche Dir wirklich von Herzen, daß auch für Dich sich eines Tages der Nebel lichtet und Du ebenfalls die NAK als das erkennst, was diese in Wahrheit ist : Es gibt wohl kaum eine religiöse Gemeinschaft, die mangelhafter und defizitärer ist wie die NAK selbst. Deshalb begrüße ich die ökumenischen Bestrebungen in gewisserweise sogar. Denn in der Begegnung mit anderen werden die eigenen Defizite und gravierenden Mängel noch deutlicher als in der vorher selbstgewählten Isolation.
    Alles Gute und ein baldiges Erwachen wünscht Dir von ganzem Herzen
    Lothar

  15. Lothar und Alle

    Die NAK ist erfreulicherweise einem erheblichen Wandlungsprozess unterworfen worden, der auch noch nicht abgeschlossen ist. Aktuell gab es zusätzliche, massive Veränderungen im Amtsverständnis. Ich bin seit 40 Jahren in der gesamten Christenheit unterwegs und kenne fast alle Konfesssionen und Gemeinschaften aus persönlicher Anschauung. Problematische Aussagen und Verhaltensweisen gibt und gab es in allen christlichen Gemeinschaften. Nicht umsonst gab Jesus uns mit auf den Weg erst den Balken aus dem eigenen Auge zu ziehen, bevor man versucht den Splitter aus dem Auge des Glaubensbruders zu entfernen.

    Ich habe den Eindruck, dass die NAK und ihr dynamicher Wandlungsprozess sowie die Versöhnungsbemühungen in der apostolischen Konfessionsfamilie als best practise Beispiel für die ökumenische Bewegung herhalten können. In der NAK finden sich Elemente, die der übrigen Christenheit anscheinend verloren gegangen sind. Es lohnt sich diese Elemente einmal wohlwollend genauer anzuschauen, um sie zur eigenen Entwicklung zu verinnerlichen.

  16. Fabian, du hast mit deiner Recherchen über die neuapostolische Kirche und deine Präsentation darüber eine sehr gute Arbeit gemacht, die für sehr viele dort sicherlich eine große Hilfe ist, weil du das sehr sachlich, aber auch sehr respektvoll gemacht hast.

    Gratulation für diese Herkulesarbeit!

    Mit über 60 habe ich 2018, mir und dem lieben Gott zuliebe diese Kirche verlassen, also aus christlicher Überzeugung.
    Als dort Hineingeborener und viele Jahrzehnte lang dort herzlich engagierter Amtsträger, zuletzt sogar als Gemeindeleiter kenne ich die Basis dieser Kirche sehr gut und könnte das eine oder andere hinzufügen, was dir nicht zugänglich war, obwohl das Wichtige dazu sehr gut rübergebracht hast.

    Auch vielen Kommentaren stimme ich im Prinzip zu, außer dem streckenweise belehrenden Ton dabei, der mich verrückterweise sehr an den Umgang in den neuapostolischen Gemeinden oder Bezirken miteinander erinnert hat, wo er lange Zeit so völlig unverblümt gepflegt worden ist, inzwischen zwar nicht weg, aber doch deutlich dezenter geworden ist.
    Auch für mich läuft in der neuapostolischen Kirch viel zu vieles falsch, deswegen bin ich da weg, aber zu sagen, da sind alle dumm und verkehrt unterwegs, das geht für mich nicht.

    Das bringt mich nun aber auch auf einen ganz wesentlichen Aspekt der neuapostolischen Kirche, möglicherweise sogar auf den Kern des Problems der neuapostolischen Kirche.
    Das ist m. E. die autoritär patriarchale Prägung der Menschen dort, was an der in der neuapostolischen Kirche immer noch weit verbreiteten niedrigschwelligen Rechthaberei einerseits und an der damit korrespondierenden zu oft falschen und zu großzügigen Nachgiebigkeit andererseits erkennbar ist und für mich in jeder Gemeinde, wo ich hinkam, dort auch in letzter Zeit noch erlebbar war.
    Die aktive und passive Seite einer solchen Haltung lässt jedoch einen offenen ehrlichen Gedankenaustusch viel zu wenig und in entscheidenden Punkten gar nicht zu.

    Vor allem dafür muss man den ehemaligen Kirchenleiter Friedrich Bischoff verantwortlich machen, der diese Kirche sehr nachhaltig autoritär, eigentlich totalitär patriarchal geprägt hat- bis heute. Seine speziellen Vorstellungen von Naherwartung waren nur die Rechtfertigung für seinen Putsch in dieser Kirche, nicht sein wirkliches Ziel.
    Dass diese Dogmatik mit seiner sgn. Botschaft in der neuapostolischen Kirche bis in die Gegenwart hinein Gültigkeit hatte und eigentlich immer noch wirksam ist, weil sie Überzeugungen prägte, kam in deinem Podkast sehr gut raus.

    Vielleicht war die patriarchale Haltung dieses Typen auch der Grund dafür, dass die in gleicher Weise tickende Anhängerschaft mit ihm zusammen die Macht in dieser Kirche an sich gerissen und die anderen egalitär und wirklich brüderlich denkenden hinausgeekelt hatte. Dazu haben sie die Naherwartung als ein Alleinstellungsmerkmal der Kirche auf ihre Weise bestimmt und konnten so die anderen mit dem Anschein nach überlegener Dogmatik die anderen hinauskicken, was Leber sogar noch 2013 im Prinzip vertteigt hatte.

    Für die neuapostolische Kirche ist es meiner Erfahrung nach sehr typisch, dass in fast jeder Gemeinde und in jedem Bezirk solche autoritär patriarchale Typen immer noch das Sagen haben. In dieser Kirche machen bevorzugt solche Typen Karriere, an denen man solche zupackende und übergriffige Qualitäten riechen kann oder die sich fast bis zur Unkenntlichkeit angepasst haben.
    Als man an mich herantrat, Vorsteher zu werden, war ich deswegen ziemlich verdutzt.

    Noch nicht vor allzu langer Zeit konnte man dort ziemlich heftig, auch laut in Schranken gewiesen werden.
    Heute tut man das in der neuapostolischen Kirche möglicherweise nicht mehr überall, man tut es aber immer noch an zu vielen Orten, macht es nun aber leiser, lässt jedoch den Standpunkt, auch wenn der andere recht hat oder keiner recht haben kann, nicht gelten, was der dann aber über die Rangordnung und Hierarchie irgendwann zu spüren kriegt! So ist man halt, auch wenn man einen frommen elitären Anspruch vor sich herträgt.

    Obwohl inzwischen der 6. Kirchenleiter der NAK im Amt ist und Bischoff `s Lehre erst nach über 60 Jahren Gültigkeit als falsch festgestellt worden ist, hört oder liest man bezeichnender Weise dort immer noch bei fast jeder Gelegenheit, wo man in der Gemeinde miteinander zu tun hat, den Namen Friederich Bischoff, wie wenn die anderen „Stammapostel“ immer noch nichts zu sagen hätten, denn der Kirchenverlag trägt immer noch diesen Namen, also seines Gründers (und de facto Besitzers), den seine Familie mit Opfergeldern der neuapostolischen Glaubensgeschwister finanziert bis Ende der 70ziger Jahre betrieb und führte, solange er eben einträglich war.

    Das war auch der Grund dafür, dass mit Leber ein weiterer Kirchenleiter aus dem Bischoffsclan ins Amt kam und erst nach über 60 Jahren von der Mehrheit der NAK Community das Dementi der Scheißbotschaft Bischoffs wenigstens der Form nach akzeptiert wurde.
    De facto ging und geht es dort vielen nicht hauptsächlich um wahre Jesu Lehre und Glauben, sondern um Macht.
    Je wichtiger mir das Menschsein und Jesus jedoch wurde, umso weniger konnte ich diese Machtspiele ertragen, ich musste von da weg.
    Nicht nur den Patriarchen dort muss ich deswegen Vorwürfe machen, sondern auch den vielen Freundlichen, Sanften und Gutmütigen wegen ihrer Unwahrhaftigkeit und Oberflächlichkeit, denn Gutmütigkeit hilft der Liederlichkeit nach.
    Und, sie haben mich auch im Stich gelassen!

    Es gibt nicht nur Übeltäter in dieser Kirche, sondern viele Opfer dieses jahrzehntelangen, totalitär patriarchalen Systems, deswegen würde ich vorschlagen, in der Diskussion über die NAK den Ton Fabians beizubehalten.

    Ja, viel zu viele Aussteiger brauchen eine Traumatherapie, muss ich inzwischen als Arzt feststellen, was übrigens die Krankenkasse und nicht diese Kirche bezahlen muss.

    Denen, die es in der neuapostolischen Kirche mit anderen Menschen oder auch mit Gott ehrlich meinen, sollten wir Mut machen zur Kritik, aber auch Gott zu entdecken oder das Gegenteil, Gott abzuschaffen, weil in der NAK Gott mit dieser Kirche gefühlt gleichgesetzt wird, damit diesen Leuten dort endlich eine gesunde Weiterentwicklung möglich wird, auch wenn sie diese Kirche nicht verlassen, beziehungsweise für sie gute und schöne Traditionen von dort, wie Musik machen, Krankenbesuche, miteinander Gottesdienst und Abendmahl feiern nicht aufgeben können und wollen.
    Wenn das wirklich ehrlich gemeint ist, warum nicht?

    Eure Aussteigerwut verstehe ich, hilft aber euch jetzt draußen nicht und auch keinem drinnen, weil Wut auch verletzten kann, nämlich alle die es ehrlich in der NAK meinen, aber die Welt noch nicht richtig verstehen können, und weil gefesselte Wut nicht frei macht!

    Zur neuapostolischen Kirche aus meiner Sicht!
    Der Mensch ist dort in der NAK ganz allgemein nicht wirklich wichtig, meiner eigenen Erfahrung nach, außer er macht sich den Rechthabern dort und den herrschenden Clans nützlich.

    Genauso wenig gründlich und sorgfältig, wie dort die Bibel gelesen werden darf -da muss ich dem süffisant daherredenden Bruder Johanning klar widersprechen- genauso wenig nimmt man dort den Menschen und damit auch Gott seiner selbst wegen wahr und ernst.
    Wehe man entwickelt ergebnisoffene Gedanken bei der Bibelauslegung selbständig aus dem Heiligen Geist heraus weiter, den mir angeblich der Ap spendete, und versucht sich an der modernen Bibelwissenschaft zu orientieren, du fliegst raus!
    Das ist doch klar! Auf jeden Fall musst du dann für sehr lange Zeit den Mund halten.
    Fast 1 Jahr lang wurde ich als Priester still schweigend nicht mehr zum Altardienst gerufen!
    Über viele Monate lang einen Missfallen spüren zu lassen, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, ist doch eine äußerst fiese Methode von autoritären Patriarchen, sich jemanden gefügig zu machen!
    So ist das mit dem Bibellesen dort, Bruder Johanning!
    Erst recht ist es mir so als Gemeindevorsteher unter Bruder Ehrich ergangen. Ehrich ist Kirchenleiter in Süddeutschland, übrigens Schwiegersohn seines Vorgängers im Amt.

    Mit viel Charme versucht J L Schneider an den unheilbar rechthaberischen Betonköpfen der neuapostolischen Kirche zu bohren, macht aber damit seine innovative moderne Dogmatik zu sehr unkenntlich.
    Schneider meinte zwar ich würde die Kirche zu schwarzsehen, nein ich bin nicht farbenblind geworden, auch wenn man in der NAK geistlich blind werden kann.
    Ich habe trotzdem auch gewisse Hoffnungen für die junge Generation in der neuapostolischen Kirche, obwohl ich skeptisch bin.
    Christ ist man doch erst, wenn man Gott einfach Gott sein lässt!
    So wie Du doch auch nur Du sein kannst und nichts anderes! Oder?
    Lass dir das nicht nehmen!
    Nehmt Jachwe bei seinem Namen ernst, ihr jungen Leute, und macht euch der elterlichen Prägung bewusst, dann kann es klappen!

    Wenn die Erneuerung der NAK jetzt wie die Vergangenheit von oben herab gemacht werden soll, was die immer noch autoritär undemokratische Kirchenleitung derzeitig versucht, weil diese Typen ja nichts anderes gelernt haben, dann wird sie scheitern, denn die Gemeinden haben dank Bischoff traditionell auch eine sehr eigensinnig rechthaberische und individuelle Prägung von der Basis her, die lange Zeit- wie die ganze Kirche von der Bischoffsfamilie- jeweils von Gründerfamilien beherrscht worden sind und zum Teil noch werden, was Gemeindefusionen übrigens meistens erst dann möglich macht, wenn die alten „gut apostolischen“ Granden tot sind.

    Warum nicht einen neuen Katechismus von der Basis in der Kirche diskutieren und mitschreiben lassen?
    Da doch jeder neuapostolische Christ „ den Heiligen Geist hat“, brauchen sich die Apostel dort doch keine Sorgen zu machen!
    Oder trauen Sie selber nicht einmal dem von Ihnen gespendeten Heiligen Geist?

    Klar man hat den Menschen dort mit einem geistlich totalitären System das geistliche Lernen und Denken systematisch abgewöhnt, Patriarchen brauchen sowas ja gar nicht, die Basis kann das aber trotzdem wieder lernen, also Matheteusates Jesu werden.
    Dann hat sogar Jesus in der NAK und die wahrhaftigen neuapostolischen Christen wieder eine echte Chance.

    Der mit dem Katechismus inzwischen relativierte – aber keinesfalls und erst recht nicht im dort verbreiteten Volksglauben aufgegebene- allein selig machende Anspruch der neuapostolischen Kirche gegenüber den Christen außerhalb dieser Kirche korrespondiert leider auch mit einer fehlenden geistlichen Partizipation der Mitglieder innerhalb dieser Kirche, denn geistliche Kompetenz haben dort nur Apostel und nicht jedes Gotteskind!
    Patriarchen genügt es also nicht bloß „Heiligen Geist zu haben“, obwohl auch Apostel und andere Amtsträger selber im Hinblick auf eine professionelle Arbeit mit der Bibel nur Laien sind, also nicht gelernt haben mit in der Antike entstanden Texten umzugehen. Hierbei geht es also zuerst einmal um eine Art Handwerk, für die es keinen Heiligen Geist, aber gesunden Menschenverstand braucht, den die Patriarchen aber dort zulange verdummt hat.

    Übrigens Kinder Gottes und Gotteskindschaft- ist dir das aufgefallen, Fabian?- das ist nicht dasselbe nach dem Verständnis der NAK, was man aber mit normalen Menschenverstand nicht wirklich nachvollziehen kann, was aber dazu dient, doch noch etwas ganz Besonderes zu sein im Vergleich zu andern Christen, wobei viele andere fromme Communities auch oft was ganz Besonders sein wollen.
    Sollen sie und dürfen sie auch!
    Entscheidend ist doch: „ An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen…!“ und jeder sollte deswegen mit seinen formalen Alleinstellungsmerkmalen aufpassen, denn er kann sich mit seiner Besonderheit sehr leicht unfruchtbar machen!
    Also willst du Früchte haben oder bloß etwas Besonders sein?
    Beides! Ok! Auch gut, dann musst du dich halt doppelt anstrengen.
    Mir genügen inzwischen die Früchte (aus dem Geiste Gottes)!

    Gottes Segen und Frieden allen denen, die sich damit wohlfühlen!

    Erich

  17. Fabian, du hast mit deiner Recherchen über die neuapostolische Kirche und deine Präsentation darüber eine sehr gute Arbeit gemacht, die für sehr viele dort sicherlich eine große Hilfe ist, weil du das sehr sachlich, aber auch sehr respektvoll gemacht hast.

    Gratulation für diese Herkulesarbeit!

    Mit über 60 habe ich 2018 mir und dem lieben Gott zuliebe diese Kirche verlassen, also aus gründlicher christlicher Überzeugung.
    Als dort Hineingeborener und als viele Jahrzehnte lang dort herzlich engagierter Amtsträger, zuletzt sogar als Gemeindeleiter kenne ich die Basis dieser Kirche sehr gut und kann das eine und andere ergänzen, was dir nicht zugänglich war, obwohl du das Wichtigste dazu sehr gut rübergebracht hast.

    Auch vielen Kommentaren hier stimme ich im Prinzip zu, außer dem streckenweise belehrenden Ton dabei, der mich verrückterweise sehr an den Umgang in den neuapostolischen Gemeinden und Bezirken miteinander erinnert hat, wo er lange Zeit völlig unverblümt so gepflegt worden ist, inzwischen zwar deutlich dezenter geworden, aber bei Weitem noch nicht verschwunden ist.
    Auch für mich läuft in der neuapostolischen Kirche viel zu vieles falsch, deswegen bin ich da weg, aber zu sagen, da sind alle dumm und verkehrt unterwegs, das geht für mich nicht.

    Das bringt mich nun aber auch auf einen ganz wesentlichen Aspekt der neuapostolischen Kirche, möglicherweise sogar auf den Kern des Problems der neuapostolischen Kirche.
    Das ist m. E. die autoritär patriarchale Prägung der Menschen dort, was an der in dieser Kirche immer noch weit verbreiteten niedrigschwelligen Rechthaberei einerseits und an der damit korrespondierenden allzu oft falschen und zu großzügigen Nachgiebigkeit andererseits erkennbar ist und für mich in jeder Gemeinde, wo ich hinkam, auch in letzter Zeit noch dort erlebbar war.
    Ein derartiger Umgang und Dialog miteinander lässt jedoch einen offenen und ehrlichen Gedankenaustusch viel zu wenig und in entscheidenden Punkten gar nicht zu.

    Vor allem dafür muss man den ehemaligen Kirchenleiter Friedrich Bischoff verantwortlich machen, der diese Kirche sehr nachhaltig autoritär, eigentlich totalitär patriarchal geprägt hat- bis heute. Seine speziellen Vorstellungen von Naherwartung waren doch nur die Rechtfertigung für seinen Putsch in dieser Kirche, nicht sein wirkliches Ziel.
    Dass diese Dogmatik mit seiner sgn. Botschaft in der neuapostolischen Kirche bis in die Gegenwart hinein Gültigkeit hat und immer noch wirksam ist, weil sie Überzeugungen prägte, kam in deinem Podkast sehr gut raus.

    Vielleicht war die patriarchale Haltung dieses Typen auch der Grund dafür, dass die in gleicher Weise tickende Anhängerschaft mit ihm zusammen die Macht in dieser Kirche an sich gerissen und die anderen egalitär und wirklich brüderlich Denkenden hinausgeekelt hatte. Dazu haben sie die Naherwartung als ein Alleinstellungsmerkmal der Kirche auf ihre Weise bestimmt und konnten so die anderen mit einer dem Anschein nach überlegenen Dogmatik hinauskicken, was Leber sogar noch 2013 dem Prinzip nach verteidigt hat.

    Für die neuapostolische Kirche ist es meiner Erfahrung nach sehr typisch, dass in fast jeder Gemeinde und in jedem Bezirk solche autoritär patriarchale Typen immer noch das Sagen haben. In dieser Kirche machen bevorzugt solche Typen Karriere, an denen man solche zupackende und übergriffige Qualitäten riechen kann oder die sich fast bis zur Unkenntlichkeit angepasst haben.
    Als man an mich herantrat, Vorsteher zu werden, war ich deswegen ziemlich verdutzt.

    Noch nicht vor allzu langer Zeit konnte man dort ziemlich heftig, auch laut in Schranken gewiesen werden.
    Heute tut man das in der neuapostolischen Kirche möglicherweise nicht mehr überall, man tut es aber immer noch an zu vielen Orten, macht es nun aber leiser, lässt jedoch den Standpunkt des anderen, auch wenn der recht hat oder keiner recht haben kann, nicht gelten, was der dann über die Rangordnung und Hierarchie irgendwann zu spüren kriegt! So ist man halt, auch wenn man einen frommen elitären Anspruch vor sich herträgt.

    Obwohl inzwischen der 6. Kirchenleiter der NAK im Amt ist und Bischoff `s Lehre erst nach über 60 Jahren Gültigkeit als falsch festgestellt worden ist, hört oder liest man bezeichnender Weise dort immer noch bei fast jeder Gelegenheit, wo man in der Gemeinde miteinander zu tun hat, den Namen Friederich Bischoff, wie wenn die anderen „Stammapostel“ immer noch nichts zu sagen hätten, denn der Kirchenverlag trägt immer noch diesen Namen, also seines Gründers (und de facto Besitzers), den seine Familie mit Opfergeldern der neuapostolischen Glaubensgeschwister finanziert bis Ende der 70ziger Jahre betrieb und führte, solange er eben einträglich war.

    Das war auch der Grund dafür, dass mit Leber ein weiterer Kirchenleiter aus dem Bischoffsclan ins Amt kam und erst nach über 60 Jahren von der Mehrheit der NAK Community das Dementi der Scheißbotschaft Bischoffs wenigstens der Form nach akzeptiert wurde. Von der Feststellung Schneiders 2014, dass Bischoffs „Botschaft“ tatsächlich eine Irrlehre war, nahm dort fast niemand Notiz. Konsequenzen zog daraus auch niemand.
    De facto ging und geht es dort vielen nicht hauptsächlich um wahre Jesu Lehre und Glauben, sondern um Macht oder fromme Idylle.
    Je wichtiger mir das Menschsein und Jesus jedoch wurde, umso weniger konnte ich diese Machtspiele ertragen, ich musste von da weg.
    Nicht nur den Patriarchen dort muss ich deswegen Vorwürfe machen, sondern auch den vielen Freundlichen, Sanften und Gutmütigen wegen ihrer Unwahrhaftigkeit und Oberflächlichkeit, denn Gutmütigkeit hilft der Liederlichkeit nach.
    Und, sie haben mich so im Stich gelassen!

    Es gibt nicht nur Übeltäter in dieser Kirche, sondern auch viele Opfer dieses jahrzehntelangen, totalitär patriarchalen Systems, deswegen würde ich vorschlagen, in der Diskussion über die NAK den Ton Fabians beizubehalten.

    Ja, viel zu viele Aussteiger brauchen eine Traumatherapie, muss ich inzwischen als Arzt feststellen, was übrigens die Krankenkasse und nicht diese Kirche bezahlen muss.

    Denen, die es in der neuapostolischen Kirche mit anderen Menschen oder auch mit Gott ehrlich meinen, sollten wir Mut machen zur Kritik, aber auch Gott zu entdecken oder das Gegenteil, Gott abzuschaffen, weil in der NAK Gott mit dieser Kirche gefühlt gleichgesetzt wird, damit diesen Leuten dort endlich eine gesunde Weiterentwicklung möglich wird, auch wenn sie diese Kirche nicht verlassen, beziehungsweise für sie gute und schöne Traditionen von dort, wie Musik machen, Krankenbesuche, miteinander Gottesdienst und Abendmahl feiern nicht aufgeben können und wollen.
    Wenn das wirklich ehrlich gemeint ist, warum nicht?

    Eure Aussteigerwut verstehe ich, hilft aber euch jetzt draußen nicht und auch keinem drinnen, weil Wut auch verletzten kann, nämlich alle die es in der NAK ehrlich meinen, aber die Welt noch nicht richtig verstehen können, und weil gefesselte Wut nicht frei macht!
    Auch ich bin dort um Heimat betrogen worden!

    Zur neuapostolischen Kirche aus meiner Sicht!
    Der Mensch ist dort in der NAK ganz allgemein nicht wirklich wichtig, meiner eigenen Erfahrung nach, außer er macht sich den Rechthabern dort und den herrschenden Clans nützlich.

    Genauso wenig gründlich und sorgfältig, wie dort die Bibel gelesen werden darf -da muss ich dem süffisant daherredenden Bruder Johanning klar widersprechen- genauso wenig nimmt man dort den Menschen und damit auch Gott seiner selbst wegen wahr und ernst.
    Wehe man entwickelt ergebnisoffen Gedanken bei der Bibelauslegung selbständig aus dem Heiligen Geist heraus weiter, den mir angeblich der Ap spendete, und versucht sich an der modernen Bibelwissenschaft zu orientieren, du fliegst raus!
    Das ist doch klar! Auf jeden Fall musst du dann für sehr lange Zeit den Mund halten.
    Fast 1 Jahr lang wurde ich als Priester still schweigend nicht mehr zum Altardienst gerufen!
    Über viele Monate lang einen Missfallen spüren zu lassen, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, ist doch eine äußerst fiese Methode von autoritären Patriarchen, sich jemanden gefügig zu machen!
    So ist das mit dem Bibellesen dort, Bruder Johanning!
    Erst recht ist es mir als Gemeindevorsteher unter Bruder Ehrich so ergangen. Ehrich ist Kirchenleiter in Süddeutschland, übrigens Schwiegersohn seines Vorgängers im Amt.

    Mit viel Charme versucht J L Schneider an den unheilbar rechthaberischen Betonköpfen der neuapostolischen Kirche zu bohren, macht aber damit seine innovative moderne Dogmatik zu sehr unkenntlich.
    Schneider meinte zwar ich würde für die Zukunft der Kirche zu schwarzsehen, nein ich bin nicht farbenblind geworden, auch wenn man in der NAK geistlich blind werden kann.
    Ich habe trotzdem auch gewisse Hoffnungen für die junge Generation in der neuapostolischen Kirche, obwohl ich skeptisch bin.
    Christ ist man doch erst, wenn man Gott einfach Gott sein lässt!
    So wie Du doch auch nur Du sein kannst und nichts anderes! Oder?
    Lass dir das nicht nehmen!
    Nehmt Jachwe bei seinem Namen ernst, ihr jungen Leute, und macht euch der elterlichen Prägung bewusst, dann kann es klappen!

    Wenn die Erneuerung der NAK jetzt wie die Vergangenheit von oben herab gemacht werden soll, was die immer noch autoritär undemokratische Kirchenleitung derzeitig versucht, weil diese Typen ja nichts anderes gelernt haben, dann wird sie scheitern, denn die Gemeinden haben dank Bischoff traditionell auch eine sehr eigensinnig rechthaberische und individuelle Prägung von der Basis her, die lange Zeit- wie die ganze Kirche von der Bischoffsfamilie- jeweils von Gründerfamilien beherrscht worden sind und zum Teil noch werden, was Gemeindefusionen übrigens meistens erst dann möglich macht, wenn die alten „gut apostolischen“ Granden tot sind.

    Warum nicht einen neuen Katechismus von der Basis in der Kirche diskutieren und mitschreiben lassen?
    Da doch jeder neuapostolische Christ „ den Heiligen Geist hat“, brauchen sich die Apostel dort doch keine Sorgen zu machen!
    Oder trauen Sie selber nicht einmal dem von Ihnen gespendeten Heiligen Geist?

    Klar man hat den Menschen dort mit einem geistlich totalitären System das geistliche Lernen und Denken systematisch abgewöhnt, Patriarchen brauchen sowas ja gar nicht, die Basis kann das aber trotzdem wieder lernen, also Matheteusates Jesu werden.
    Dann hat sogar Jesus in der NAK und die wahrhaftigen neuapostolischen Christen wieder eine echte Chance.

    Der mit dem Katechismus inzwischen relativierte- aber keinesfalls aufgegebene und den NAK Volksglauben weiterhin bestimmende- allein selig machende Anspruch der neuapostolischen Kirche gegenüber den Christen außerhalb dieser Kirche korrespondiert leider auch mit einer fehlenden geistlichen Partizipation der Mitglieder innerhalb dieser Kirche, denn geistliche Kompetenz haben dort nur Apostel und nicht jedes Gotteskind!
    Patriarchen genügt es also nicht bloß „Heiligen Geist zu haben“.
    Apostel und andere Amtsträger sind im Hinblick auf eine professionelle Arbeit mit der Bibel nur Laien, denn sie haben nicht gelernt mit in der Antike entstanden Texten umzugehen. Um die Bibeltexte verstehen zu können, ist Heiliger Geist wichtig, aber auch handwerkliche Fähigkeiten, Fleiß und wahrhaftiger Verstand, was aber von den kleinen und großen Patriarchen dort jedoch zulange Zeit verdummt werden durfte.

    Übrigens Kinder Gottes und Gotteskindschaft- ist dir das aufgefallen, Fabian?- das ist nicht dasselbe nach dem Verständnis der NAK, was man aber mit normalen Menschenverstand nicht wirklich nachvollziehen kann, was aber dazu dient, doch noch etwas ganz Besonderes zu sein im Vergleich zu andern Christen, wobei viele andere fromme Communities auch oft was ganz Besonders sein wollen.
    Sollen sie und dürfen sie auch!
    Entscheidend ist doch: „ An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen…!“ und jeder sollte deswegen mit seinen formalen Alleinstellungsmerkmalen aufpassen, denn er kann sich mit seiner Besonderheit sehr leicht unfruchtbar machen!
    Also willst du Früchte haben oder bloß etwas Besonders sein?
    Beides! Ok! Auch gut, dann musst du dich halt doppelt anstrengen.
    Mir genügen inzwischen die Früchte (aus dem Geiste Gottes)!

    Gottes Segen und Frieden allen denen, die sich damit wohlfühlen!

    Erich

  18. Hi Fabian,

    eine sehr interessante Podcast-Episode. Die journalistische Stärke dieser Folge lässt sich m. E. daran ablesen, dass sich hier in der (langen!) Kommentarsektion sowohl Aktive, als auch Ehemalige, sowohl Wohlwollende als auch Kritiker der NAK in Deiner Darstellung wiederfinden. Das muss man bei einem so heiklen Thema wie Religion erst mal schaffen.

    Ich persönlich habe nichts mit der NAK zu tun, erinnere mich aber, dass in meiner Schulzeit im Religionsunterricht vor der NAK ähnlich stark gewarnt wurde wie vor Scientology und den Zeugen Jehovas. Was da genau „los“ ist, ist mir damals leider nicht richtig klar geworden. Nach dieser Episode habe ich das Gefühl, diese Bewegung einordnen zu können.

    Mein persönliches Problem mit den Endzeit-Lehren ist weniger ein theologisches (am Ende können da meinetwegen alle glauben und erwarten, was sie wollen), sondern ein politisches. Wenn ich davon ausgehe, dass die Welt bald untergeht, dann macht es keinen Sinn mehr, das Klima zu retten oder gegen strukturelle Ungerechtigkeiten vorzugehen. Im Zweifelsfall können diese Missstände ja sogar noch als „göttliche Zeichen“ aus der Offenbarung etc. für das kommende Weltende gelesen werden.

    Hiermit habe ich ein Riesenproblem. Wir können es uns nicht mehr leisten so zu leben, als hätte unser Verhalten auf diesem Planeten keine Konsequenzen. Wir müssen um jeden Preis versuchen, unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Wenn wir vom nahen Weltende ausgehen, dann verschließen wir genau hiervor systematisch und absichtlich die Augen.

  19. Lieber Florian, lieber Fabian,
    es ist sicher grundsätzlich schwierig im Internet eine derartige Debatte zu führen, wenn man sein gegenüber nicht persönlich kennt.
    Vorgestern erst schickte mir der Psychologe und Sektenexperte Dieter Rohmann aus München einen Link zu einem Beitrag, der bei hpd ( Humanistischer Pressedienst ) brandaktuell zum Thema NAK erschienen ist :
    “ Nicht denken, nicht meinen, einfach glauben ! “ ( Teil 1 )
    Lohnt sich zu lesen.
    Einen schönen Abend.
    Lothar

  20. Hallo Erich, ich weiß nicht, ob du das hier ließt, weil es ja doch schon lange her ist und ich nicht weiß, ob man Mitteilungen bei Antworten bekommt. Ich danke dir auf jeden Fall für den Einblick hinter die Kulissen. Ich bin seit gut 15 Jahren nicht mehr aktiv in der NAK, da ich kurz nach meiner Konfirmation kein wirklichen Anschluss in der Jugend gefunden hatte und leider auch meine zu modernen Bestrebungen in der Gemeindemusik buchstäblich zerquetscht wurden. Ich muss sagen, dass ich die Amtsbrüder in meiner Gemeinde meistens als nicht all zu autoritär wahrgenommen hatte, mit ein paar Ausnahmen. Vor allem der Gemeindevorsteher kommt mit immer noch (ich gehe alle paar Jahre Mal wieder in einen Gottesdienst, da meine Mutter immer noch aktiv in der Gemeinde tätig ist) wie ein sehr weltoffener, herzensguter Mensch vor. Allerdings hatte mir irgendwie auch eine Art richtiges Gemeinschaftsgefühl gefehlt. Häufig hab es doch „Clanstreitigkeiten“ innerhalb der Gemeinde und Lästereien hinter den Rücken anderer.
    Allerdings waren mir die familiären Verstrickungen innerhalb der Apostel bisher nicht wirklich bekannt. Außerdem war ich doch häufig überrascht über die Berichte vieler Aussteiger. Ich war zwar auch nie wirklich glücklich in unserer Gemeinde, allerdings hatte ich nie so krasse Erlebnisse, wie sie zT geschildert werden.

  21. Hallo Fabian,
    was Du über die Anastasia-Bewegung schreibst, gilt aber ganz genauso die NAK.
    Letztere ist bis heute nach wie vor ein extrem autoritäres und zutiefst undemokratisches System. Für mich bleibt es schleierhaft, wie es solch zuletzt damit auch antichristliches System in die Mitte des Christentums geschafft hat ? !
    Bei den sog. Ökumeneexperten der großen Kirchen scheint ein Prinzip der Beliebigkeit , der grenzenlosen Toleranz zu herrschen nach dem Motto : Soll doch jeder denken und tun, was er will. Hauptsache wir haben unsere Ruhe !
    Dieser Zeitgeist wird übrigens in der aktuellen Ausgabe des Berliner Dialog kritisiert.
    Der Hauptbeitrag dort beschäftigt sich mit der NAK. Es widerspricht für mich jeglicher Logik, wenn eine Gemeinschaft als Gastmitglied der ACK anerkannt wird,
    welche in ihrer jüngeren Geschichte ungleich mehr Dreck am Stecken hat wie die Zeugen Jehovas. Letztere Gemeinschaft ist aufrecht durch zwei heidnische, autoritäre Systeme hindurchgegangen ( NS-Zeit, DDR ), während die NAK diese beiden Systeme nicht nur kriechend überlebt hat, sondern sogar jeweils noch gewachsen ist. Ist allerdings auch kein Wunder, denn das Denken in der NAK ist nicht nur den beiden politischen Systemen ähnlich, sondern bis zum heutigen Tag exakt deckungsgleich. Dazu solltest Du Dich bitte mal umfassender informieren.
    Ich schlage vor : Lies den Berliner Dialog. Darin wird Klartext geredet und nicht alles so weichgespült und glattgebügelt wie es beispielsweise die “ Experten “ von der EZW tun.
    Ich habe die Zeugen Jehovas erwähnt. Ohne Frage liegt auch bei denen viel im Argen. Aber jene müssen es doch als himmelsschreiende Ungerechtigkeit empfinden, daß eine Gemeinschaft, welche schlimmer als sie selbst, für ökumenefähig erklärt wurde. Die Aussage, daß die NAK schlimmer ist wie die ZJ, stammt nicht von mir, sondern von einem evangelischen Pfarrer aus Würzburg. Und er sagte das nicht im Jahr 1920, sondern im Jahr 2016.
    Solche antichristlichen oder auch antidemokratischen Systeme als Bereichung der Vielfalt zu sehen halte ich mehr als fragwürdig. Und was für Anastasia gilt, muß auch für den Züricher Apostelverein gelten.
    Mit besten Grüßen aus dem aufgeklärten Berlin ins schöne Ländle.
    Lothar Poerschke

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